Die Sommerferien sind zu Ende – aber der Sommer noch nicht. Und unsere Reporter schwirren weiter in der Weltgeschichte herum, auf Klassenfahrten oder Austauschjahren. Und berichten davon. In dieser Woche aus England:
60 Jahre – so lange thront die Queen nun schon über England und das will dieses Jahr gebührend gefeiert werden. Wie ZDF-Moderator Wolf-Dieter Poschmann bei der Eröffnung der Olympischen Spiele kommentierte: „Die Feiern gehen das ganze Jahr über! Das ist nicht nur ein Datum.“ Wo wir religiöse Feiertage haben, schaffen die Engländer königliche „Banking Holidays“, damit auch jeder an den Straßenfesten teilnehmen und die Queen bejubeln kann. Faszinierend ist dabei, welche Brücke das Königshaus zwischen Alt und Jung zu bauen vermag (siehe Foto).
So konfliktfrei die Generationen im Königreich miteinander leben, so unversöhnlich stehen sich die Briten in vielen anderen Lebensbereichen gegenüber. Ein Jahr wohne ich nun schon in Großbritannien und neben vielen Parallelen zwischen meiner Heimat Berlin und meiner Wahlheimat Birmingham, ist es vor allem der britische Stolz, der die Insel von Deutschland unterscheidet. Sei es für die Schule, auf die man geht, die Fußballmannschaft oder für die eigene Ehre – die Briten suchen den Wettkampf und die Chance, sich zu beweisen wo es nur geht. Und so überrascht es mich bei meiner Reise durch den Südwesten Englands nicht, dass in jeder Stadt immer eine noch schönere und größere Kathedrale auf mich wartet. Doch trotz aller Wettkämpfe, am Ende des Tages finden sich alle gemeinsam im Zentrum der englischen Kultur ein: dem lokalen Pub.
Deborah Hermanns, 19 Jahre