Junge Frau gelangweilt
Irgendwann in den Ferien erinnert man sich daran, dass man auch im Alltag glücklich war.
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Nach den Ferien kommt der Alltag – und das ist auch gut so

Die Herbstferien sind fast vorbei. Nächsten Montag geht die Schule wieder los – und damit auch der Alltag. Warum ich mich trotzdem schon darauf freue.

Von Rosina Link, 15 Jahre

Es ist die Zeit, in der man schlafen kann, bis einen das Bett langweilt. Es ist die Zeit, die man einfach vertrödeln kann. Es ist die Zeit, in der man mal machen kann, was man spontan möchte. Man lebt anders, wenn man morgens nicht zur Schule geht oder sogar rennt, Hausaufgaben jeglicher Art und Länge hat und am Nachmittag pünktlich an diesem einen Platz für sein Hobby sein muss.

Jede Woche sieht im Alltag ähnlich aus. Gleiche Zeiten, gleiche Orte, gleiche Leute. Die Abwechslung hält sich eher in Grenzen. Mal redet man im Unterricht über das Römische Reich, mal über die kalten Nudeln in der Tupperdose während der Pause. Mal lernt man etwas Spannendes, mal könnte man fast einschlafen. Mal kann man nach der Schule Zeit mit Freunden verbringen, mal sucht man vergeblich nach ein paar Stunden, in denen man wenigstens etwas Schlaf nachholen kann.

In den Ferien ist alles anders

Aber dann kommen die Ferien. Neuer Tagesrhythmus, neue Plätze, neue Menschen. Alles schreit förmlich nach Abwechslung. Die einen fahren an die Ostsee, die anderen fliegen nach Südamerika. Ein paar verbringen ihre Stunden zu Hause. Die Tage werden unerwartet, unberechenbar und weniger durchgeplant. Man wird überrascht und lernt auf einer ganz anderen Art und Weise etwas dazu. Man kann fast sagen, dass man ein anderes Leben lebt. Und plötzlich fängt man an Freunde zu vermissen, die weit entfernt irgendwo mit ihrer Familie lachen. Oder sind sie mit anderen Freunden weggefahren? Man bekommt immer weniger aus ihrem Leben mit und manchmal fühlt es sich an, als entfremde man sich.

Und plötzlich fängt man an, das Zuhause zu vermissen, mit all den alten und neuen Möbeln, die man mit geschlossenen Augen aufzeichnen könnte. Das eigene Bett steht starr und verlassen in der Ecke, während man in einem fremden schläft, das vielleicht auch bequem ist, aber lange nicht so viel mit einem durchgestanden hat. Und plötzlich fängt man sogar an, die Schule zu vermissen, mit den vielen, gleich wirkenden Räumen und einer Schar an Schülern und Lehrern, die man wahrscheinlich niemals wirklich kennen wird. Einem fehlen die Gespräche, die Aufgaben und die Stunden in Deutsch, Musik und Mathe. Man kann sich irgendwie dunkel an das wohlige Gefühl erinnern, welches dieser monotone Wochenablauf erzeugen kann. Man kann sich daran erinnern, dass man auch im Alltag glücklich war.

Ich habe die Hoffnung, dass irgendwann auch der Satz fallen wird: Endlich wieder Schule!

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