Mädchen experimentiert
Ein Mädchen schaut durch ein Mikroskop.

SchülerUni: „Sie wollen noch die Welt retten“

An der „SchülerUni Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ lernen Schulkinder, wie sie Teil der Lösung sein können

Nachhaltigkeit ist zu abstrakt und für Klimaschutz muss die Politik sorgen. Wer das so sieht, kann sich breiter Zustimmung gewiss sein. Dass es nicht unbedingt der Wahrheit entspricht, lernen Berliner Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen in dieser Woche an der Freien Universität Berlin.

Ein preisgekröntes Projekt

Bei der SchülerUni gehen sie in insgesamt 79 Workshops den Dingen auf den Grund: So können sie einen Blick ins Innere ihrer Handys werfen, sich auf die Spurensuche „Wo wächst eigentlich das Fleisch?“ begeben oder im Krimi „Wasserbomben“ mitspielen. Das Ziel: Nachhaltigkeit und Klimaschutz greifbar machen.

Das Projekt ist seit der Premiere im Jahr 2006 (noch unter dem Titel „Schüleruniversität Energie und Klima“, Anm. d. Red.) mehrfach international ausgezeichnet worden, zuletzt stach es in diesem Sommer beim „International Sustainable Campus Network Award“ in der Kategorie „Excellence in Innovative Collaboration“ die Elite-Unis Harvard und Yale aus. Dafür gab es zwar kein Preisgeld, aber ordentlich Anerkennung aus aller Welt.

Das Potenzial von Kindern

Darüber besonders gefreut hat sich Karola Braun-Wanke. Die Dozentin ist der Kopf hinter dem Projekt und Feuer und Flamme für die Idee, berufliche und künstlerische Perspektiven auf die sonst so abstrakten Themen einzubauen: „Wenn ein Koch davon berichtet, wie ein klimafreundliches Kochen geht, ist das viel authentischer, als wenn ich das als Wissenschaftlerin mache.“

Das erfahren mittlerweile auch rund 3 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer pro Jahr. Dass die aus der 5. und 6. Klasse kommen, begründet Braun-Wanke einerseits mit dem Rahmenlehrplan, der dann die Themen Wetter und Klima vorsehe – „aber ohne die entscheidenden Bezüge herzustellen!“ – und andererseits mit der Offenheit, die die Kinder in dem Alter mitbrächten. „Sie wollen noch die Welt retten“, sagt Braun-Wanke.

Wissen nützt nur etwas, wenn es geteilt wird!

Damit sich in den Schulen ganz grundsätzlich etwas tut und die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz verstärkt behandelt werden, sind auch Lehrerfortbildungen Teil der SchülerUni. „Wir Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben das Wissen. Wenn wir es teilen, können wir damit Brücken bauen“, sagt Braun-Wanke. Sie wolle zeigen, wie das Querschnittsthema Nachhaltigkeit im Unterricht behandelt werden könne. Wir wollen mit unseren Fortbildungen die Lehrkräfte inspirieren und motivieren. Die Schule verändern, das müssen dann die Lehrer aber selber.“

Das Angebot, das zweimal im Jahr – im Frühling und im Herbst – stattfindet, ist dank der Förderung durch FU Berlin, BSR, Gasag, Berliner Wasserbetriebe und die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz kostenlos.

Wie ist es, an einem Workshop der SchülerUni teilzunehmen – und wie finden die Schülerinnen und Schüler das? Darüber berichten wir auf spreewild.de.

Beitragsbild: Karola Braun-Wanke/SchülerUni/FU Berlin

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