Dass einem ein Lehrer nicht ewig erhalten bleibt, wissen Schüler. Trotzdem ist so ein Lehrerwechsel besonders während der gymnasialen Oberstufe ungünstig.
Von Nora Kreitel, 14 Jahre
Eigentlich ist so ein Wechsel an sich kein Problem für uns Schüler. In meiner Grundschule änderten sich unsere Klassenlehrerinnen gefühlt jedes Halbjahr. Am Gymnasium wird das Ganze ein wenig komplizierter. Hier hat jeder Lehrer natürlich seine eigene Vorstellung von einer guten und produktiven Unterrichtsstunde. Trotz Vorfreude auf die Sommerferien kommen am Ende des Schuljahres die immer gleichen Gedanken: Welcher Lehrer die Klasse wohl im nächsten Schuljahr unterrichten wird?
Konnte man beim Lehrer in der siebten Klasse im Englischunterricht noch entspannt dem Banknachbar vom Ausflug am Wochenende erzählen, herrscht ein Jahr später bei einem anderen Kollegen in der gleichen Klasse absolute Arbeitsstille. Oder: Beim früheren Mathelehrer gab es zum Aufwärmen eine tägliche Übung oder Bankrutschen, nun fängt man sofort mit dem trockenen Lehrstoff an.
Genau so sieht es mit den Leistungsanforderungen aus. Jeder Lehrer hat seine eigene Art, gut im Unterricht voran zu kommen. Je nachdem gewöhnt sich die Klasse an diese Art und Weise. So muss man sich fast jedes Schuljahr auf einen anderen Rhythmus und die erforderte Lerngeschwindigkeit einstellen. Natürlich klappt das nach einiger Zeit ganz gut, doch am Anfang müssen Schüler sehen, wie die Unterrichtsstunden des jeweiligen Lehrers aussehen.
Und sollte es im neuen Schuljahr dann doch wieder zum Lehrerwechsel kommen: Keine Panik. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der Lehrer sofort in der ersten Unterrichtsstunde seine Schüler ausschimpft. Falls es im Laufe der Zeit dann doch zu Problemen kommt, sollte man am besten das Gespräch suchen. So kann man versuchen, für beide Seiten einen sinnvollen Kompromiss zu finden. Im Notfall bleibt einem immer noch das Ausharren. Denn eventuell steht nächstes Jahr schon wieder eine anderer Kollege vorne an der Tafel …
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