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Jugendberufsagentur in Berlin

Bildungssenatorin Sandra Scheeres Foto: Senat
Bildungssenatorin Sandra Scheeres Foto: Senat

Am Dienstag hat der Berliner Senat das Konzept zur Errichtung einer Jugendberufsagentur in Berlin beschlossen. Der erste Schritt ist getan, um das Projekt, das Bezirksbürgermeister von Marzahn-Hellersdorf Stefan Komoß (SPD) als „Vision“ bezeichnet, auch tatsächlich umzusetzen. Geplant ist, dass im Oktober dieses Jahres in den vier Modellbezirken Friedrichshain-Kreuzberg, Marzahn- Hellersdorf, Tempelhof-Schöneberg und Spandau die ersten Anlaufstellen der Jugendberufsagentur eröffnet werden sollen. Die regionalen Standorte sollen die Leistungen des Jobcenters, der Agentur für Arbeit und des Jugendamtes vereinen und somit eine umfassende Beratung bieten. Außerdem soll die Berufsvorbereitung in den Schulen ausgebaut werden.

Momentan gehen laut Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) jedes Jahr rund 3000 junge Menschen „verloren“. Das heißt, es sei unklar, was diese Jugendlichen nach der Schule machen. Dies soll sich nun ändern: „Unversorgte Jugendliche oder solche, die einen Qualifizierungsplatz nach der 10. Klasse nicht antreten, werden systematisch von der Jugendberufsagentur kontaktiert“, sagt Scheeres. Damit soll ein guter Übergang von der Schule ins Berufsleben gesichert werden. Es soll ein Ort geschaffen werden, an dem alle Ansprechpartner, die Jugendliche brauchen, vorhanden sind.

Die hohe Jugendarbeitslosigkeit, die in Neukölln, dem Bezirk mit dem höchsten Anteil, sogar 14,1% beträgt, lasse sich laut Arbeitssenatorin Dilek Kolat (SPD) wie folgt bekämpfen: „Eine betriebliche Ausbildung ist die beste Maßnahme gegen Jugendarbeitslosigkeit. Dies belegt die Statistik, da 75% der arbeitslosen Jugendlichen keine Berufsausbildung hat.“ Dafür sei jedoch entscheidend, dass Berliner Betriebe auch genügend Ausbildungsplätze bereitstellen.

Zusätzlich zu der Einrichtung der Jugendberufsagentur soll es auch an den integrierten Sekundarschulen und den Gymnasien mehr Personal zur Berufsorientierung geben. Ab dem Schuljahr 2015/2016 werden Teams bestehend aus einem Koordinator für Berufs- und Studienorientierung, einem Berufsberater der Agentur für Arbeit und einer Lehrkraft einer beruflichen Schule eingesetzt, um die Schüler zu unterstützen.

Die Bezirksbürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg Angelika Schöttler (SPD) betont, dass das Angebot auch Migranten und Schwerbehinderte einschließen soll.

Komoß ist optimistisch, dass es gelingen wird, wirklich allen Jugendlichen zu helfen: „Mit der Gründung der Jugendberufsagentur ist ein Meilenstein bei der Unterstützung von Jugendlichen beschlossen worden. Wir werden als Modellbezirk alles unternehmen, damit jeder Jugendliche die passende Beratung und Unterstützung erhält.“

Laut Angaben von Scheeres werde das Projekt nicht an den Ressourcen scheitern, denn das Land Berlin habe allein für 2015 rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. 2016 werden voraussichtlich 5,1 Millionen Euro investiert, damit auch in allen anderen Bezirken ein Standort der Jugendberufsagentur eingerichtet werden kann.

 

Von Maike Effing, 22 Jahre

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