Auch Jungs vertreten

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Lupo / pixelio.de

 

Bildungssenatorin Sandra Scheeres war dabei, ebenso wie Moderator Klaas Heufer-Umlauf und Zeit- Chefredakteur Giovanni di Lorenzo. Sie waren drei von rund 80 000 Vorlesern, die am 15. November im Rahmen des 10. Bundesweiten Vorlesetages Kitas besucht und den Kindern dort vorgelesen haben.

 

Doch nicht nur Prominente, sondern auch viele Ehrenämtler und Schüler haben sich die Zeit genommen, um den Hauptfiguren von Kinderbüchern ihre Stimme zu leihen. „Wenn die Kinder unruhig werden, verwickelt sie in ein Gespräch“, rät Sophia Prokop, Fachleiterin Deutsch der Loschmidt-Oberschule ihren Schülern. Im Rahmen eines Sprachförderprogramms nehmen diese zum ersten Mal am Vorlesetag teil. Eine Stunde vor dem vereinbarten Termin mit der benachbarten Kita geht es im Klassenraum darum, den Teilnehmern das Lampenfieber zu nehmen, letzte Ratschläge zu geben und noch einmal zu üben.

 

Die zehn Schüler aus unterschiedlichen, teils Integrationsklassen haben sich freiwillig für das Vorlesen gemeldet, obwohl einige von ihnen selbst große Schwierigkeiten mit dem Lesen haben. Probleme, genügend Leser zu finden, gab es laut Prokop keine, auch wenn vielen der Schüler als Kind selbst nicht vorgelesen wurde. „Toll, es sind ja auch Jungs vertreten“, begrüßt die Kitaleiterin Michaela Rogoszynski die Schülergruppe später. Im „Snoozelraum“ haben es sich Vivienne und Erdem mit einigen Kindern gemütlich gemacht. Auf dem bunten Riesensitzkissen kuscheln sich die Zuhörer gespannt an die Schüler.

 

Der Funke scheint sofort übergesprungen zu sein – sowohl was die Geschichte vom kleinen Bären betrifft, der so sehr wächst, bis er nicht mehr in sein Boot passt, als auch zwischen Vivienne und Erdem und „ihren“ Kindergartenkindern. „Wir mussten das Grüffelokind gleich zwei Mal lesen“, berichtet David, angehender Sozialassistent an der Schule. Auch im nächsten Jahr wollen die Schüler gerne wieder mitmachen.

 

„Kommendes Jahr bin ich zwar nicht mehr Schülerin, aber vielleicht kann ich das ja ehrenamtlich machen“, überlegt Vivienne. Auf eine Wiederholung hofft auch die fünfjährige Sarah: „Das hat Spaß gemacht. Ich kann gut zuhören“, sagt sie.

 

Julia Schattauer

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