Nachhilfe, keine Ferien und die härtesten Einstellungstests der Welt


Foto: Rainer Sturm / pixelio.de

Das Sitzenbleiben könnte in Deutschland bald abgeschafft werden – in vielen anderen Ländern ist das bereits geschehen


In Deutschland wird darüber diskutiert, das Sitzenbleiben abzuschaffen. Viele Jugendreporter der Berliner Zeitung unterbrechen ihre Schullaufbahn in Deutschland, um für eine Zeit im Ausland zur Schule zu gehen und haben festgestellt: Es gibt Länder, in denen das Schulsystem besser und solche, in denen es schlechter funktioniert als hierzulande. Darüber, wie sinnvoll das Sitzenbleiben ist, sagt das aber nichts aus. Denn in den meisten Ländern wird anders verfahren, wenn Schüler nicht mitkommen. Beispiele aus anderen Teilen der Welt:


Finnland: Alle Schüler werden automatisch versetzt, Ausnahmen sind  selten. Die Schüler werden ständig individuell gefördert, sodass sie mit dem Rest der Klasse mithalten können. Etwa durch Nachhilfe während des regulären Unterrichts oder Lernen nach individuellen Lernplänen. Finnland belegte in der letzten Pisa-Studie in Europa den ersten Platz. (Aniko Schusterius, 16 Jahre)


USA: Am Ende eines Schuljahres werden alle Schüler versetzt. Sind die Leistungen nicht ausreichend, müssen sie allerdings zur „Summer School“. Das heißt, dass die Schüler dann auch in den Ferien zur Schule müssen. Ob das etwas bringt, ist fraglich: In der von der OECD durchgeführten weltweiten Pisa-Studie schneiden amerikanische Schüler konstant schlecht ab. (Marie-Thérèse Harasim, 23 Jahre)


Japan: Fast 99 Prozent aller Schüler besuchen die Schule die vorgeschriebenen zwölf Jahre, jeder wird irgendwie bis zum Abschluss mitgenommen – der dann allerdings kaum eine Bedeutung hat. Der Unterricht an den Schulen bereitet eigentlich nur auf die Eingangsprüfungen an den Universitäten vor, die nur die Besseren schaffen. Jeder zweite Japaner studiert, knapp 90 Prozent erreichen ihren Abschluss. (Fritz Schumann,  23 Jahre)


Brasilien: Das Schulsystem lädt die Schüler quasi zum Sitzenbleiben ein. Eine oder mehrere Ehrenrunden zu drehen, ist völlig unproblematisch, sofern die Eltern jeden Monat Schulgeld zahlen. Da kann es vorkommen, dass Schüler im Alter von 14 bis 18 Jahren in eine Klasse gehen. (Milena Pfennig, 16 Jahre)

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Kategorien Schule

90er-Kid, Bücherwurm, Weltenbummler. Ich liebe Musik und das geschriebene Wort. Letzteres kann man von mir seit 2012 hier lesen. Meine große Leidenschaft gilt dem Theater, das mich mehr als alles andere fasziniert. Wenn ich durch die Straßen Berlins laufe, kommt mir das Leben vor wie eine Aneinanderreihung vieler kleiner Inszenierungen, deren Geschichten alle festgehalten werden wollen. So inspiriert mich unsere Hauptstadt stetig zu neuen Themen für unsere Seite.