Drei Tage lang beschäftigten sich Dritt- bis Sechstklässler an der Humboldt Universität mit Physik, Chemie und Biologie
Läuft man die Dorotheenstraße hinunter, trifft man normalerweise auf Studenten, die stumm an einem vorüberziehen. Heute begegnen mir auf dem Weg zur Humboldt-Uni viele Dritt- bis Sechstklässler mit freudestrahlenden Gesichtern. Jeder von ihnen trägt einen roten Turnbeutel. Drinnen befindet sich ein Experimentierbuch, das jeder Schüler nach Teilnahme am Aktionstag der Technologiestiftung Berlin (TSB) erhält.
Der Tag beginnt für die jungen Wissenschaftler mit einer Show. Franz-Josef Schmitt möchte den Kindern ein Gefühl für Größe vermitteln. „Was ist groß?“, fragt er. „Ein Elefant“, antwortet ein Junge. Was wirklich groß ist, sehen die Schüler im Audimax der HU. Schmitt spielt einen YouTube-Film über das Universum ab. Die Kinder sind begeistert.
Den 9-jährigen Paul haben vor allem die Bilder vom Inneren des Menschen fasziniert, und Julia ist ebenso erstaunt: „So sehe ich drinnen aus?“, fragt sie nach der Wissenschaftsshow ungläubig. Weiter geht es für die Kinder in zwei Workshop-Phasen, die die Lehrer passend zum Unterricht gewählt haben. Betreut werden die jungen Gäste von Studenten der Physik und Chemie und von Schülern höherer Stufen. Klara und Tim, beide in der 9. Klasse am Andreas-Gymnasium, betreuen heute eine 6. Klasse. Sie waren auch schon vergangenes Jahr dabei. „Im vorigen Jahr ging alles ziemlich durcheinander, wir mussten uns um zwei Klassen kümmern“, erklärt Tim. „Dieses Jahr macht es mehr Spaß, aber natürlich ist es am Ende auch anstrengend“, findet Klara.
Alexander, Schüler am OSZ Lise Meitner, stellt in seinem Workshop zusammen mit den Kindern Glibber her. „Die Kinder lernen hier ziemlich schnell“, sagt er. „Am Anfang sollen sie schätzen, was ein Apfel wiegt. Da liegen sie ganz schön daneben, aber sie werden schnell immer besser. “
Frauke Nippel von der TSB erklärt, worum es bei den Aktionstagen geht: „Wir wollen den Schülerinnen und Schülern die Naturwissenschaften näherbringen. Dabei geht es vor allem darum, dass die Kinder Spaß haben und spielerisch lernen, ohne dass Ergebnisse vorgegeben werden.“ Und wie gefällt es den Dritt- bis Sechstklässlern in den Workshops? „Das ist besser als Schule“, sagt Tanja, 10 Jahre. Ihre Freundin Lisa ergänzt: „Ja, viel besser!“
Von Diana Höhne (20 Jahre)