Zwischen Hörsaal und Firma

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Die BSR bietet Plätze für ein duales Studium an

Dass die BSR regelmäßig die Tonnen mit Hausmüll, Biomüll oder Wertstoffen leert, ist für die meisten selbstverständlich, schließlich bezahlen wir dafür, dass sich bei uns nicht die Müllberge türmen. Doch wie viel Aufwand tatsächlich hinter dieser routinierten Arbeit steckt, ist vielen nicht klar.

Wo können eigentlich die Müllmänner auf Toilette gehen? Welcher ist der effektivste Weg eines Müllautos? Sind die Straßen nach der Reinigung auch wirklich sauber? Dies sind nur drei von Tausend logistischen Fragen, die zu klären Aufgabe vieler Fachkräfte der Berliner Stadtreinigung (BSR) ist. Damit sie auch in Zukunft bewältigt werden, bildet die BSR nicht nur aus, sondern vergibt auch duale Studienplätze in den Fachrichtungen Industrie, Informatik und Wirtschaftsinformatik. Dafür bewerben können sich alle, die eine Hochschulzulassungsberechtigung haben. In einem mehrstufigen Verfahren werden die geeignetsten Bewerber ausgesucht.

„Zu viele unentschuldigte Fehlzeiten und Verspätungen auf dem Zeugnis sind ein absolutes K.-o.-Kriterium“, erklärt Karoline Leder, die Betreuerin für die Dual-Studierenden der BSR.

Guido Briesemann konnte sich 2010 gegen seine Mitbewerberinnen und Mitbewerber durchsetzen. Inzwischen studiert er im sechsten Semester Informatik und schreibt momentan an seiner Bachelorarbeit. Nach einem abgebrochenen Studium der Wirtschaftsinformatik, hatte er sich damals gezielt nach einem dualen Studium umgeschaut, dieses sei zielorientierter und praxisbezogener und man verdient dazu noch Geld.

Je drei Monate am Stück lernt er abwechselnd an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin und in seinem Betrieb. Der Unterricht ähnelt dabei dem in der Schule, so gibt es feste Kurse von etwa 30 Studierenden, die die gesamte Ausbildungszeit über zusammenbleiben. Die Anonymität der großen Hörsäle, die manchem  Bachelorstudierenden zu schaffen macht, gibt es dort nicht. Außerdem organisiert die BSR jedes Jahr eine Kennenlernfahrt für ihre „Erstis“. So kann man die Studierenden und Auszubildenden seines Jahrgangs kennenlernen. Im Rahmen der Praxisphasen kann man sich durch interne Bewerbungen für Projekte der BSR selbst einen Schwerpunkt aussuchen.

„Ich arbeite an einem Programm, mit dem die Ergebnisse unserer Qualitätsmanager, die die Sauberkeit der Straßen überprüfen, schneller an die Zentrale übermittelt werden.“ 
Guido Briesemann wird im Sommer seinen Bachelor of Science abschließen. Bei der BSR hat er ab dann zunächst einen Vertrag, der auf ein Jahr befristet ist.

Marie-Thérèse Harasim, 23 Jahre

 

Alle Infos zum dualen Studium: www.bsr.de/12114.html

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