Die CHANCEN eG will jungen Menschen den Weg zur Traumuni ermöglichen - unabhängig vom finanziellen Hintergrund.

Studieren, wo man es sich eigentlich nicht leisten kann – so kann es klappen

Nicht jeder kann sich kann sich die Gebühren seines Wunschstudiums leisten. Deswegen riefen Florian Kollewijn und Olaf Lampson im Jahr 2016 die CHANCEN eG ins Leben. Ihr Ziel: Chancengerechtigkeit während des Studiums oder der Ausbildung.

Von Lisa-Marie Henle

Mithilfe der CHANCEN eG sollen junge Menschen selbst über ihre Laufbahn entscheiden können – unabhängig von ihrem finanziellen Hintergrund. Ihnen soll genau das Studium an einer nichtstaatlichen Hochschule ermöglicht werden, das sie sich wünschen.

Möglich wird dies durch den sogenannten Umgekehrten Generationenvertrag. 1995 von Studierenden der Universität Witten/Herdecke entwickelt, ist das Prinzip des Finanzierungsmodells relativ einfach erklärt: Studierende müssen ihre Studiengebühren erst als berufstätige AbsolventInnen zahlen. Damit übernehmen sie dann die Gebühren der aktuellen Studierenden, die wiederum nach Beendigung ihres Studiums die nächste Generation finanzieren – und so weiter. Jede Generation bietet der nachfolgenden die Möglichkeit eines Studiums, das sie sich sonst nicht hätten leisten können.

Die Höhe der Rückzahlungen ist einkommensabhängig: Wer später viel verdient, zahlt mehr zurück als jemand, der wenig verdient. Mit diesem Modell ist die CHANCEN eG derzeit an 27 verschiedenen Hochschulen aktiv und unterstützt etwa 600 Studierende.

Eine von ihnen ist Johanna Gruzla. Die 36-Jährige studiert seit zwei Jahren an der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane. Vor Beginn ihres Studiums wurde Johanna nach einem Vorstellungsgespräch als Stipendiatin ausgewählt. „Ohne die Finanzierung durch die CHANCEN eG hätte ich das Studium wohl absagen müssen“, erklärt die Medizinstudentin. Vom Umgekehrten Generationenvertrag ist die gebürtige Sächsin begeistert: „Ich finde einfach die Idee klasse, dass man jetzt unterstützt wird und dann später andere unterstützen kann.“

Diese Art der Studienfinanzierung hat auch euer Interesse geweckt? Dann bewerbt euch doch einfach mit einem Motivationsschreiben, eurem Lebenslauf und allen relevanten Nachweisen, wie eurem Schulabschluss-Zeugnis. Mit etwas Glück werdet ihr zu einem Auswahl- und Finanzierungsgespräch eingeladen und letztendlich vielleicht auch als StipendiatIn ausgewählt.

Weitere Infos zum Bewerbungsprozess findet ihr hier.

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