Eine Frau steht vor einem Bücherregal

So geht Erasmus, Teil 4: Gedankliche Vorbereitung

Aniko macht gerade ein Erasmus-Semester – und erklärt Schritt für Schritt, wie genau das funktioniert.

In Teil 1 unserer Serie „So geht Erasmus“ beschäftigen wir uns mit dem Papierkram, der mit Erasmus verbunden ist. In Teil 2 geht es um die Wohnungssuche und in Teil 3 ums Koffer packen. Teil 4 befasst sich mit der gedanklichen Vorbereitung und dem Abschiednehmen. Wie man gut ankommt und sich vor Ort organisiert, steht in Teil 5. Teil 6 dreht sich darum, Kontakte und Freundschaften aufzubauen – und zu halten. Und zum Schluss, in Teil 7 (coming soon!), erklärt Aniko wie man die schönen Erinnerungen am besten aufbewahrt.

Kopfsache

Wer für sein Studium ins Ausland geht, wird kurz vor der Abreise erst feststellen, wie viele Tage, Wochen und Monate er tatsächlich von den Freunden und der Familie getrennt sein wird. Es ist deshalb ganz normal, kurz vor der Abreise in eine melancholische Stimmung zu verfallen und plötzlich all das Gute und Schöne in seinem Umfeld schätzen zu lernen.

Glücklich können sich alle Studenten schätzen, die keine Semesterferien bis zu ihrem Erasmusaufenthalt überbrücken müssen. Denn wer Prüfungen ablegen muss und für die letzten Hausarbeiten recherchiert, hat keine Zeit nachzudenken – manchmal hat Lerndruck auch etwas Gutes. Trotzdem sollten sich zukünftige Austauschstudenten im Vorfeld mit den wichtigsten kulturellen und sprachlichen Unterschieden des Gastlandes beschäftigen.

Dokumentationen und Bücher finden sich in jeder gut sortierten Uni-Bibliothek und auch gängige Streamingdienste können weiterhelfen. Um sich in den ersten Wochen etwas sicherer zu fühlen, hilft ein Crashkurs in der Landessprache. Mit Englisch als Lingua franca kommt man überall weiter, aber seine Brötchen beim Bäcker in zwei auswendig gelernten Sätzen zu kaufen hinterlässt Eindruck.

Sind Sprachkurse zu teuer, gibt es günstigere Alternativen

Wer an seiner eigenen Universität keinen Sprachkurs macht, sollte spätestens im Gastland versuchen, einen Platz zu bekommen. Hier muss jedoch auf das Budget geachtet werden. Einige Universitäten bieten extra kostenlose Sprachkurse für Austauschstudenten an, andere kassieren bis zu dreistellige Summen dafür. Ist letzteres der Fall, sind Sprachlern-Apps eine günstige Alternative.

Das Allerwichtigste vor der Abreise ist jedoch das Abschiednehmen. Ob man nur für ein Semester oder ein ganzes Jahr seine Heimat verlässt, die Menschen, die man zurücklässt, werden einem spätestens nach dem ersten Kulturschock fehlen. Freunde des großen Auftritts können sich für eine Abschiedsfeier entscheiden, weniger extrovertierten Persönlichkeiten reicht wahrscheinlich auch ein letztes gemeinsames Essen. So pathetisch es sich anhört, wichtig ist dabei sich von allen im Guten zu verabschieden. In einem Auslandssemester werdet ihr sehr viel erleben und euch weiterentwickeln. Manche Freundschaften werden nach eurer Rückkehr nicht mehr so sein, wie vorher. Aber keine Angst, ihr werdet mit vielen neu geknüpften Kontakten zurückkehren.

Beitragsbild: Pexels.com

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Kategorien Schule & Zukunft Uni & Ausbildung

90er-Kid, Bücherwurm, Weltenbummler. Ich liebe Musik und das geschriebene Wort. Letzteres kann man von mir seit 2012 hier lesen. Meine große Leidenschaft gilt dem Theater, das mich mehr als alles andere fasziniert. Wenn ich durch die Straßen Berlins laufe, kommt mir das Leben vor wie eine Aneinanderreihung vieler kleiner Inszenierungen, deren Geschichten alle festgehalten werden wollen. So inspiriert mich unsere Hauptstadt stetig zu neuen Themen für unsere Seite.