Was denken Studenten in Schweden über Deutschland?

Friederike hatte ein klares Bild von Schweden. Nun studiert sie dort und fragt Kommilitonen, was die über Deutschland denken

Als unsere Autorin nach Schweden reiste, um für ein Semester dort zu studieren, schwirrten ihr idyllische Bilder durch den Kopf, wie sie ihr Astrid Lindgren während ihrer Kindheit in den Kopf geschrieben hatte. Nun lernt sie mit 37 000 Studierenden an der Universität Göteborg und ist eine von mehr als Tausend, die jedes Jahr über verschiedene Programme aus allen Ecken der Welt in die zweit-größte Stadt Schwedens kommen. Was wissen die wohl über Berlin?

rosalie2„Denke ich an Deutschland, denke ich an meine Kurse an der Uni, an die EU und generell an Politik. Deshalb fällt mir auch direkt Angela Merkel ein. Früher habe ich einmal für zwei Jahre versucht, Deutsch zu lernen, aber meine Lehrerin war nicht besonders gut. Sie konnte uns nichts über die Kultur vermitteln, deshalb hatte ich zuerst kein sehr gutes Bild. Heute erscheint mir das Land groß und wirtschaftsstark. Von der Denk- und Lebensweise ist es Frankreich sehr ähnlich. Ich meine, wir haben beide unsere Besonderheiten, aber am Ende sind wir uns doch sehr nah. Berlin ist, denke ich jedenfalls, eine attraktive und junge Stadt. Warum ich das glaube, weiß ich nicht genau. Vermutlich, weil ich die Stadt nur durch die Geschichten meiner Freunde kenne.“ (Rosalie, 20 Jahre, Frankreich)

hana„Die ersten Begriffe, die mir zu Deutschland einfallen, sind Wirtschaft und Erfolg. Viele Tschechen fahren zum Einkaufen rüber, weil es so nah ist. Viele Studenten meiner Uni verbringen ein Erasmus-Jahr in Deutschland, besonders die, die gut deutsch sprechen. Tatsächlich ist es eines der beliebtesten Ziele. Ich war noch nicht in Berlin, aber in meinem Deutschkurs haben wir viel über die Stadt gelernt, etwa über die Mauer und andere Sehenswürdigkeiten.“ (Hana, 21 Jahre, Tschechien)

 

mai„Ich muss zuerst an hochwertige Technik denken. Man sagt, wenn ein Auto aus China gegen ein Fahrrad aus Deutschland prallt, ist am Ende vielleicht das Auto kaputt, aber nicht das Fahrrad. Berlin würde ich sehr gerne besuchen. Bis jetzt kenne ich nur den Flughafen. In meinen Augen ist es ein guter Ort, um dort zu leben oder für ein Auslandssemester. Was mir auch noch einfällt, ist die Sprache. Freunde von mir machen gerade ihren Doktor in Deutschland und müssen jetzt Deutsch lernen, weil man dort nicht unbedingt englisch spricht. Ehrlich gesagt finde ich das aber gut, um die Sprache zu bewahren.“ (Mai, 26 Jahre, Vietnam)

 

clara„Zuerst fallen mir die Hauptstadt Berlin und Angela Merkel ein. Ansonsten weiß ich nicht viel über Deutschland, ich war nur einmal in Berlin.  Ich glaube, es ist eine ziemlich schöne und interessante Stadt, reich an Geschichte. Das gilt sicher für ganz Deutschland, auch wenn ich noch nie woanders war als in Berlin.“ (Clara, 20 Jahre, Frankreich)

Aufgeschrieben von Friederike Deichsler, 20 Jahre

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„Wenn Sie Journalistin werden wollen, sind Sie in diesem Studiengang falsch“, hörte ich im ersten Semester nicht nur einmal. Trotzdem habe ich mittlerweile, mit 22, meinen Abschluss – und arbeite stetig daran, den Zweiflern das Gegenteil zu beweisen. Denn das Schreiben lasse ich mir nicht mehr wegnehmen. Es ersetzt für mich rauschzustandsauslösende Substanzen, es ist mein Ventil, wenn die Gedanken zu laut schreien und kein Platz für ekstatisches Tanzen ist. Schreiben kann ich über all das, wonach niemand fragt, was im Gespräch niemand von mir wissen will. Am spannendsten ist aber, anderen Menschen zuzuhören und ihre Geschichte zu erzählen.