Appell für den Familienfrieden

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S. Hofschlaeger / pixelio.de

Viele Schüler müssen auch in den Ferien lernen. Das führt zu Streit mit den Eltern. Muss das sein?

 

Der alljährliche Countdown hat begonnen: Noch zwei Wochen, dann beginnen in Berlin endlich die langersehnten Sommerferien. Das bedeutet sechs Wochen lang morgens ausschlafen, mittags ins Freibad und von dort direkt ins Eiscafé – so stellen sich das zumindest die meisten Erwachsenen vor.
Dass man es ganz so einfach als Jugendlicher doch nicht hat, haben nun gleich zwei Umfragen ergeben. So hat das Meinungsforschungsinstitut Fact bei einer Befragung von knapp tausend sechs- bis 14-Jährigen festgestellt, dass rund 70 Prozent der Schüler auch in den Ferien zwei und mehr Stunden in der Woche für die Schule lernen. In den seltensten Fällen geschieht das freiwillig. In der Regel helfen die Eltern nach. Eine ergänzende Umfrage des Forsa-Instituts unter ihnen zeigt, dass das für den Familienfrieden nicht ohne Folgen bleibt. Etwa die Hälfte der Eltern, die ihre Kinder zum Lernen, sagen wir: überreden, klagen über häufigen Streit mit ihren Sprösslingen. Zum Vergleich: Von denen, die ihren Nachwuchs vom Arbeiten verschonen, haben nur rund ein Drittel Konflikte.
Nun ist die Erkenntnis nicht ganz neu, dass Kinder und Eltern nur selten einer Meinung sind, wenn es darum geht, wie viel Schule gesund ist. Interessant ist aber, dass das auch die Sommerferien betrifft – die Zeit zwischen den Schuljahren, also den einzigen Zeitraum, in dem Schüler sich wirklich entspannen können, weil nicht noch irgendeine langfristige Hausaufgabe, ein Referat in drei Monaten oder eine schon angekündigte Klassenarbeit im Hinterkopf herumspuken.
Deshalb an dieser Stelle aus aktuellem Anlass ein Plädoyer an unsere Erziehungsberechtigten: Liebe Eltern, habt doch ein Herz und lasst uns unsere Sommerferien! Nicht nur, weil das, wie gesagt, die einzige Zeit des Jahres ist, in der wir eigentlich wirklich nicht an die Schule zu denken brauchen, auch nicht, weil der Sommer die schönste Jahreszeit ist und nicht einmal, weil unsere eingangs beschriebene Vorfreude auf die freie Zeit sonst getrübt wird. Sondern einfach, weil es für euch selbst und für euer Nervenkostüm das Beste ist. Die Umfragen der Meinungsforscher belegen es. (Von Patrick Schmitt, 19 Jahre)

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