Zwischen Lolitas und der Examensarbeit

Bei XENON fassen junge Leute Fuß in der Medienbranche

 

von Dara Spieß, 19 Jahre

 

Es wimmelt von Lolitas in Babydolls und Comicfiguren in Latexmänteln sowie gestandenen Männern mit Pikachu-Mützen. Mitten in der bunten Masse eine Handkamera, die von Tobias Seifert kunstvoll gedreht und geschwungen wird. Er macht gerade eine Ausbildung zum Mediengestalter und  gehört zum Team von 
XENON Television Campus. Hier beim Japan-Fest in Steglitz sucht er im Auftrag von XENON nach perfekten, aber möglichst unkonventionellen Bildern.

 

„Das ist es, was unseren Sender ausmacht“, sagt er. „Die Aufnahmen, die man bei uns sehen kann, sind anders – nicht der Standard, der überall geboten wird. Unsere Ästhetik ist eher experimentell.“ Gerade hat XENON Geburtstag gefeiert: Seit fünf Jahren bietet das Fernsehmagazin jungen Leuten die Chance, eigene Fernsehbeiträge zu planen und zu produzieren und einen Fuß in die Medienbranche zu bekommen. „Die Mitarbeit bei 
XENON hat für mich den Wert einer Ausbildung“, sagt Redakteurin Anke Reichardt. Dabei müssen die Teilnehmer keine Vorkenntnisse mitbringen – nur Lust, Zeit und eine Idee, wie Fernsehen ihrer Meinung nach sein sollte.

 

Einfach ausprobieren

 

„Wir sind im Gegensatz zu den großen Sendern sehr demokratisch aufgebaut“, sagt Anke. „Wer ein Thema interessant findet, bringt es vor die Linse.“ Jede Sendung hat ein Oberthema – die einzelnen Beiträge können aber in die unterschiedlichsten Richtungen gehen. Die aktuelle Sendung steht unter dem Motto „Do it yourself“, und auf dem Japan-Fest drehen die Studenten eine Reportage über Cosplayer-Mädchen, die ihre Manga-Kostüme extra für den Dreh selbst geschneidert haben. Die Models werden eingewiesen, die Mikrofone gecheckt, Kulissen gesucht. Der Dreh beginnt. „Immer schön natürlich bleiben. Wir sind gar nicht da“, flüstert die Redakteurin zwischendurch rein und schaut dann wieder gebannt auf das Kamera-Display. Doch ihr Blick schweift ab, und sie entdeckt eine andere interessant kostümierte Gruppe. Jetzt ist Spontaneität gefragt. Die Cosplayer werden miteinander bekannt gemacht, und der Dreh wird zusammen fortgesetzt.

 

„Wir haben hier die Möglichkeit, uns auszuprobieren. XENON hat mich auf den Weg in die Medienwelt gebracht“, sagt Anke. Eigentlich sollte sie jetzt lernen, statt bunten Manga-Helden nachzujagen, denn in der nächsten Woche steht ihre letzte Examensprüfung an. „Doch hat man erst bei XENON angefangen, kann man schlecht aufhören“, sagt sie lächelnd, dreht sich wieder zur Kamera und vertieft sich in das Display.

 

Wer bei XENON mitmachen möchte, kann sich mit einem kurzen Lebenslauf unter info@xenonline.de bewerben oder zum nächsten offenen Abend am 
1. Juli ab 18 Uhr vorbeikommen.

 


Adresse und mehr Infos unter:

www.xenonline.de

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