Prominente müssen der Presse ständig Tausende Fragen beantworten. Die Jugendredaktion dreht den Spieß um: Wir geben den Prominenten Antworten – auf alle Fragen dieser Welt.
Roger Cicero fragt: Habt ihr auf das Mysterium eine Antwort, warum so viele Leute Tomatensaft im Flugzeug trinken?
Die Jugendredaktion antwortet: Lieber Roger, Luftfahrtexperten haben sich lange den Kopf über das Mysterium Tomatensaft im Flugzeug zerbrochen. Es wurden Überlegungen angestellt, Geschmackstests durchgeführt, Theorien aufgestellt. Die vermeintliche Erklärung, warum der am Boden verschmähte Tomatensaft im Flugzeug sogar die Bierbestellungen toppt: Im Flugzeug schmeckt alles anders. Fruchtige, süße oder kühlende Geschmäcker treten in den Vordergrund, Kaffee wird hingegen als bitterer empfunden und Riesling als sauer. Während sich die Geschmacksschwelle bei Säuren in der Luft nicht verändere, müssen Zucker, Salz oder Kräuter höher dosiert werden, um überhaupt wahrgenommen zu werden. Doch wir glauben, dass mehr dahinter steckt.
Nichts sagt so sehr „Jetsetter“ wie der Tomatensaft. Während der Angsthase sich Wein oder einen Schnaps servieren lässt, um seine Aufregung zu betäuben, wählt der Fluganfänger Wasser, aus Angst, sich zu bekleckern. Der erfahrene Businessflieger hingegen greift zum Tomatensaft: Denn Alkohol gegen die Aufregung hat er nicht nötig und selbst bei schweren Turbulenzen ist er der Herr über den Plastikbecher.
Tomatensaft ist im Flugzeug also nur aus zwei Gründen dermaßen gefragt: Um anzugeben, und um den Gin, den man sich gerade einflößt, in der roten Flüssigkeit zu tarnen. Auf keinen Fall aber, weil er gut schmeckt. Das tut er nämlich nicht.
Deine Carola Wondrak, 21 Jahre, und Radosveta Strumenlieva