Bild von Greta Thunberg
Statt die Schulbank zu drücken, engagiert sich Greta lieber für den Klimaschutz.

Die Schule kann warten, Klimaschutz geht vor

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg will für ein Jahr die Schule aussetzen, um sich auf den Klimaschutz zu konzentrieren.

Am 31. Mai verkündete Greta Thunberg auf der Klimademonstration in Wien, sie wolle nach dem Abschluss der neunten Klasse ein Jahr lang die Schule aussetzen. Grund dafür sei, dass sie sich voll und ganz dem Kampf für den Klimaschutz widmen wolle und das verständlicherweise nicht mit der Schule unter einen Hut bringen könne.

Da ihre Schulpflicht nach der neunten Klasse erfüllt ist, besteht kein Grund zur Annahme, sie würde „schwänzen“ oder „die Schule abbrechen“, wie einige Medien und Blogger behaupten. Außerdem sei es nicht ihr Plan, die Schule abzubrechen, sondern lediglich ein Jahr auszusetzen, sagt Greta. Im kommenden Jahr werde sie auf ein Gymnasium wechseln, um dort ihre Schullaufbahn wieder aufzunehmen.

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Nun stellt sich vielen die Frage, was sie für das nächste Jahr geplant hat, wenn sie nicht zur Schule geht. Im September wird sie zum Klimagipfel der Vereinigten Nationen nach New York gehen und im Dezember an der Weltklimakonferenz in Santiago de Chile teilnehmen. Außerdem wird sie weiterhin zu den Klimaschutz-Demonstrationen gehen und die Länder im Kampf gegen den Klimawandel unterstützen.

Der „Greta-Effekt“: Immer mehr Menschen reisen klimafreundlich

Natürlich wird sie selbst nicht mit dem Flugzeug verreisen, sondern mit ihrer Familie nach Alternativen Ausschau halten, die das Klima schützen. Eine Möglichkeit wäre die Überquerung des Ozeans mit dem Schiff, jedoch wäre dies auch nicht ohne Kohlenstoffemissionen möglich. Einige kritisieren Greta deshalb bereits für diese Alternative.

Würde Greta zum Klimagipfel nach New York fliegen, wäre sie für einen Ausstoß von rund 1900 Kilogramm CO2 verantwortlich. Mit dem Schiff lägen die Emissionen bei dieser Reise bei etwa 1500 Kilogramm CO2 (abhängig vom Schiffstyp möglicherweise auch etwas mehr oder weniger). Allerdings sind Schiffe darüber hinaus noch für viele andere umweltschädliche Schadstoffe verantwortlich. Diese brücksichtigt der Emissionsrechner von atmosfair, den wir benutzt haben, nicht.

Und Greta ist nicht die Einzige: immer mehr Menschen verzichten auf das Reisen mit dem Flugzeug, es ist die Rede vom sogenannten „Greta-Effekt“. Der „Trend“ wird international immer beliebter, die Menschen machen sich bewusst, wie viele Emissionen sie verursachen, und versuchen, diese zu reduzieren. Auch einige große Unternehmen verbieten ihren Mitarbeitern mittlerweile das Reisen in der Luft. So werden beispielsweise Dienstreisen nicht mehr mit Flugzeugen getätigt, sondern durch andere, klimaschonende Transportmittel.

Laut Thunberg ist 2020 das entscheidende Jahr. „Im Jahr 2020 müssen wir die Emissionskurve steil nach unten gewendet haben, wenn wir eine Chance haben wollen, unter 1,5 bis 2 Grad Erderwärmung zu bleiben“, sagte die 16-Jährige beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Daher sei es ihr auch so wichtig, sich auch im kommenden Jahr weiterhin auf den Klimaschutz zu fokussieren.

von Catharina Bernal

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