Helft den Flaschensammlern unserer Stadt

Lea Krüger hofft, dass Pfandsammler es bald etwas leichter haben. Foto: privat
Lea Krüger hofft, dass Pfandsammler es bald etwas leichter haben. Foto: privat
Von Lea Krüger, 21 Jahre

Schon seit mehreren Jahren gehört es in der Berliner Innenstadt zum guten Ton, leere Pfandflaschen, die man loswerden will, neben die Mülleimer zu stellen, statt sie einfach hineinzuwerfen. Entstanden ist dieser Brauch, um den vielen Menschen zu helfen, die Pfandflaschen sammeln, weil sie sich etwas Geld dazuverdienen möchten. Und dank der Aktion sind die Sammler nicht mehr gezwungen, die schmutzigen Abfalleimer zu durchsuchen.


Bereits 2012 gab es die Aktion „Pfand gehört daneben“, die es den Sammlern einfacher machen sollte. Außerdem wollten die Initiatoren darauf aufmerksam machen, dass man den Sammlern ohne Mühe helfen kann. Zwei Pro­bleme brachte die Aktion jedoch mit sich: Zum einen können Glasflaschen umfallen und zerbrechen, sodass eine Verletzungsgefahr für alle Passanten besteht, und zum anderen können die leichten Plastikflaschen weggeweht werden und dann die Straßen verschmutzen. Aus diesen Gründen lehnte die Berliner Stadtreinigung (BSR) die Aktion damals ab.


Am vergangenen Mittwoch nun startete sie ein Pilotprojekt, das die Idee von „Pfand gehört daneben“ wieder aufgreift und verbessert. Das neue Projekt wird vom Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, der gemeinnützigen Trias Gesellschaft für Arbeit, Gesundheit und Soziales und der BSR umgesetzt. Zusammen haben sie neue Stahlgitterkisten entworfen und am Hardenbergplatz befestigt. Darin kann man nun Pfandflaschen loswerden, die man nicht selbst abgeben möchte. In den nächsten sechs Monaten sollen in einer wissenschaftlichen Untersuchung alle Vor- und Nachteile ausgewertet werden, und wenn die positiven Effekte überwiegen und die Behälter nicht als Mülleimer missbraucht werden, kann man sie hoffentlich bald in ganz Berlin anfinden. Das wäre eine Verbesserung für die Flaschensammler. Sie müssten so nicht mehr in die Abfalleimer greifen und zwischen Essensresten und Verpackungen nach Flaschen suchen. Das ist nicht nur unwürdig, sondern sogar gefährlich, weil sich auch Glasscherben in den Mülleimern befinden.


Zu hoffen bleibt, dass die Pfandflaschen ausschließlich von Bedürftigen aus den Behältern gesammelt werden, denn das kann niemand garantieren. Es liegt also an den Berlinern, ob diese gute Aktion eine Zukunft hat.

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