Grün in Berlin

Seit Mai 2010 sind die Berliner mit dem Tempelhofer Park um eine weitere Grünfläche reicher. Foto: Andreas Labes

Carla-Marie Hastreiter aus Friedrichshain möchte wissen: „Wie war Berlin eigentlich früher? Ich frage mich oft, ob es vielleicht viel grüner war? Oder ist eigentlich alles beim Alten geblieben?“


Frau Haube antwortet: Ich wohne schon mein ganzes Leben in Berlin. Abgesehen von den kleinen Urlaubsreisen, die ich seit mehr als 20 Jahren auch gern ins Ausland unternehme, habe ich mich noch nie länger als drei Wochen am Stück an einem anderen Ort aufgehalten. Im Vergleich zu anderen Großstädten, die ich bisher gesehen habe, finde ich, dass Berlin eine der wenigen Metropolen ist, die sehr viel Grün zu bieten haben, und das war mit Sicherheit vor 30 Jahren auch schon so. Man sieht heute noch, dass sich die Stadtplaner vor sehr langer Zeit viel Mühe gegeben haben, der Stadt ein unverwechselbares Flair zu geben. Dazu gehören nicht nur die großzügigen Baumbepflanzungen der Straßen, die vielen Alleen und Parks, die es in jedem Bezirk gibt. Wenn ihr mal auf Reisen aufmerksam auf die Begrünung von anderen Städten und deren Umgebung schaut, werdet ihr feststellen, dass Bäume und Sträucher dort meist nur zu ehemals herrschaftlichen Anwesen oder Parks gehören oder dazu dienen, den Blick auf private Gebäude oder nicht öffentlich zugängliche Häuser zu verdecken.


Allerdings gibt es hier bei uns jetzt einen Trend, den ich als sehr besorgniserregend für unsere noch sehr grüne Stadt empfinde. Seit Jahren werden mehr Bäume gefällt als gepflanzt! Noch schlimmer ist es in Brandenburg mit den wundervollen Alleen, die langsam vor sich hin sterben. Die wenigen neu gepflanzten Bäume haben heutzutage kaum Chancen, so richtig schön und groß zu werden. Mit „schön“ meine ich stattliche Baumkronen, die im Sommer Schatten spenden, im Herbst mit buntem Laub erfreuen, im Frühjahr für den Nestbau von Vögeln herhalten und im Winter den Schnee auffangen können.


In meinem Wohngebiet höre ich die Bewohner klagen: Alles viel zu viel Grün, zu viel Laub, zu viel Arbeit! Die Touristen dagegen höre ich im Sommer nur von den vielen lauschigen Plätzen schwärmen. Damit Berlin weiterhin so schön grün bleibt, sollten wir aufpassen, dass sich die Sparmaßnahmen der Stadtverwaltung in diesem Sektor in Grenzen halten. Wir sollten heute schon aufpassen, dass genug Bäume gepflanzt und gepflegt werden und dass sie richtig wachsen können. Dann kann Berlin auch noch in den nächsten 30 Jahren schön grün sein.


Deine Frau Haube


Wer sind eigentlich diese Alter Egos, die mit der Kraft der zwei Erfahrungsschätze, in allen Lebenslagen Rat wissen? Frau Haube und Herr Höff haben sich 2010 in unserem Superoma- und Superopa-Casting durchgesetzt und beantworten seitdem eure Fragen. (Habt ihr eine? Schreibt uns unter blz-jugendredaktion@berliner-zeitung.de)


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