Händler im Glück


Zwei Steine und ein soziales Netzwerk: Wie zwei junge Männer Kinder vor Missbrauch schützen wollen



Roman Jonsson (links) und Marcin Baba haben eine Tauschaktion initiiert, an deren Ende sie eine Million Euro an eine Kinderschutz-Stiftung spenden. (Foto: Millionentausch)

Roman, begonnen habt ihr die Tauschkette zur Million mit zwei Steinen. Ihr wollt so lange Dinge hin und her tauschen, bis ihr einen Gegenstand habt, der eine Million Euro wert ist. Aber wer will irgendetwas gegen zwei Steine eintauschen?




Für die zwei Steine haben wir als allererstes eine Flasche Champagner bekommen, die etwa 40 Euro gekostet hat. Das fanden wir schon eine super Wertsteigerung. Und dann haben wir später sogar noch ein Buch dazu geschenkt bekommen. Das Prinzip funktioniert also.


Wie findet ihr berhaupt die Leute, die mit euch tauschen?


Wir setzen viel Hoffnung auf unseren Blog www.millionentausch.de und auf Facebook, Twitter und Youtube. Darüber kamen schon viele Vorschläge, auch von Leuten, die wir gar nicht persönlich kennen. Zum anderen erzählen wir allen, die wir treffen, von dem Projekt. Aber wir überfallen keine wildfremden Leute auf der Straße und belästigen sie. Wir wollen ja keine Staubsauger verkaufen. Uns ist die Sache wirklich wichtig, deshalb achten wir auch darauf, Leute nicht zu nerven.


Mit den Millionen Euro wollt ihr die Kinderschutzstiftung „Hänsel und Gretel“ unterstützen, wie seid ihr auf die ungewöhnliche Idee mit dem Tauschgeschäft gekommen?


Alles fing damit an, dass wir uns über das Märchen vom Hans im Glück unterhalten haben, der ausgehend von einem Klumpen Gold so lange tauscht, bis er nur noch zwei Steine besitzt. Da fiel irgendwann der Satz „Hätte er es mal besser andersrum gemacht.“ Das war die Geburtsstunde des Millionentauschs.


Wer sind die Menschen, die euch vorrangig unterstützen? Privatleute, Firmen, Prominente? Wen erreicht ihr vor allem?


Zuerst waren es Privatleute, die mit uns getauscht haben. Mit Christoph Metzelder kam der erste Promi dazu. Ein paar andere Promis haben erst einmal unverbindlich Interesse bekundet. Außerdem haben wir Firmen angesprochen. Zuletzt hat Mytoys.de mit uns getauscht: Jetzt gibt es ein Spielepaket mit einem Tischkicker, einer Wii und Zubehör. Wir hoffen, dass wir schnell einen neuen Tauschpartner finden, ob Unternehmen, Promis oder normale Leute.


Wie schätzt ihr euren Erfolg ein?


Es läuft gut an. Immer mehr Leute lesen unseren Blog, immer mehr Fans auf Facebook kommen dazu, immer mehr Follower auf Twitter wollen wissen, was wir so treiben. Und davon lebt das Projekt natürlich. Es muss sich herumsprechen, bis auch ein Millionär in Spendierhosen davon hört. Für die nahe Zukunft wünschen wir uns auf jeden Fall mehr Leute oder Firmen, die mit uns tauschen wollen. Welche, die wirklich ernsthaft handeln, um den Kampf gegen Kindesmissbrauch zu unterstützen.


(Interview: Kristin Franke, 19 Jahre)



Mehr Infos findet ihr auf www.millionentausch.de oder auf

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