Onur und Bosse
Auf ihrer Europareise erkunden Bosse und Onur elf Städte und die politischen Einstellungen der Menschen, die dort leben.

Wie denken junge Europäer über die EU?

Das wollen die Studenten Onur und Bosse herausfinden. Dafür reisen sie in elf europäische Städte. Die jungen Perspektiven könnten außerdem Hinweise liefern, wie wir die EU-Skepsis überwinden.

Von Selly Häußler, 28 Jahre

Fühlen sich junge Menschen in der EU ausreichend repräsentiert? Haben sie das Gefühl, dass ihre Stimmen im europapolitischen Diskurs Gehör finden? Wie bewerten sie die momentane Situation in Europa? Und engagieren sie sich? Diesen Fragen wollen die beiden Studenten Bosse Spohn (22, Deutschland) und Onur Erden (22, Großbritannien) in Gesprächen mit Gleichaltrigen auf den Grund gehen. „Seit einigen Jahren wird die europäische Idee von Kräften des Populismus, Nationalismus und Egoismus bedroht. Als deutsch-britisches Duo wollen wir gerade in diesen Zeiten ein Zeichen setzen und bewusst machen, was da eigentlich auf dem Spiel steht“, sagt Bosse.

Beide studieren Politikwissenschaften und wollen sich als Vertreter der europäischen Idee engagieren. Mit einem Reisestipendium der TUI-Stiftung können sie ihren Plan jetzt umsetzen. „Ich freue mich auf diesen direkten Austausch. Er vermittelt uns ein Stimmungsbild des jungen Europas, unmittelbar nach der Europawahl und nach der Wahl der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen“, sagt Bosse. Außerdem interviewt das Duo auch Politiker und andere Entscheidungsträger zum Thema EU. Nach den Treffen haben Bosse und Onur auf ihrer Reise Gelegenheit die Städte zu erkunden und dabei auch spontane Begegnungen zu einer interessanten Diskussion auszubauen.

Startschuss war am 7. August in Brüssel. Dort haben sie zum Beispiel über die ethnischen Communitys der Stadt gesprochen. Weiter ging es nach Amsterdam, Stockholm, Warschau, Prag, Rom, Neapel, Athen, Marseille und London. Dort sind die Studenten heute angekommen und führen bis Samstag noch Gespräche. Die Stationen ihrer Reise teilen die beiden auf Instagram und in einem Blog der Tui-Stiftung.

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Im Instagram Account verraten Bosse und Onur auch um was es ging. Mit Julia, die die britische und deutsche Staatsbürgerschaft hat, sprachen sie über die Stabilität der Demokratie. Mit Jan und Vika aus Weißrussland diskutierten sie dagegen über europäische Identität und Reisefreiheit. Nicht nur die Perspektive mit doppelter oder keiner EU-Staatsbürgerschaft sind neu, auch Unterschiede zwischen den europäischen Wahlsystemen werden den Studenten auf der Reise bewusst. Zum Beispiel kann man in den Niederlanden seine Stimme an eine andere Person weitergeben.

Nach der Reise wird es einen Abschlussbericht geben. Bosse und Onur haben in den verschiedenen Ländern von ähnlichen Problemen gehört. „Im Abschlussbericht wollen wir ein möglichst umfangreiches Bild der momentanen Situation aufzeigen. Wir wollen die in allen Ländern auftretenden Probleme thematisieren, aber auch Anregungen zur Problemlösung bieten, die wir aus den Gesprächen während unserer Reise mitgenommen haben“, sagt Bosse. Dabei sollen auch Zitate der Gesprächspartner mit einfließen.

Onur hofft, dass die Ergebnisse mehr können, als die Stimmung der jungen Europäer abzubilden: „Die Europa-Begeisterung unter jungen Menschen ist weiterhin vergleichsweise hoch. Die Tour kann also auch Aufschluss darüber geben, wie die Europaskepsis älterer Generationen überwunden werden kann, was Europa und seine Politiker also von uns jungen Menschen lernen können.“ Auf dem Weg nach Europa zeigen also die Jüngeren mal den Älteren wo es lang geht!

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