Foto: Privat

Aufklärung ist sinnvoller als ein Verbot

Marlene Mähler wünscht sich mehr Wissen über die Gefahren von Drogen.

Vorwarnung an alle Kiffer auf den Schulhöfen: Ab dem 1. April wird man strafrechtlich verfolgt, wenn man im Görlitzer Park Cannabis mit sich führt. Jetzt fragt man sich, ob man das nicht theoretisch schon immer wurde, schließlich ist Cannabis illegal. Aber nein – es gilt, dass man bis zu 15 Gramm besitzen darf, ohne weiter Ärger dafür zu bekommen.

Laut Innensenator Frank Henkel (CDU) wird der Görlitzer Park eine Null-Toleranz-Zone. Zu einer solchen sollen übrigens auch Schulen werden. Die Pläne für dieses Verbot werden unter anderem damit begründet, dass man Jugendliche schützen wolle. Möglicherweise stellt sich die Regierung das so vor: In Zukunft werden die Kreuzberger Kinder wieder im Görlitzer Park spielen und kein einziger Dealer wird mehr dort herumlungern und Jugendlichen gestrecktes Gras aufdrücken. Aber so ist das Problem Cannabis ja nicht gelöst – jeder, der will, kann die Droge woanders kaufen. Der Verkauf wird sich einfach auf andere Orte in der Stadt konzentrieren, wie zum Beispiel den Volkspark Friedrichshain. Und solange Cannabis verboten ist, wird es logischerweise auch keine Mindestaltersbeschränkung für den Kauf geben. Um den Jugendschutz gewährleisten zu können, meint die Bezirksbürgermeisterin Kreuzbergs, Monika Herrmann, deshalb, dass eine legale Anlaufstelle zum Cannabiskauf notwendig wäre. So kann die Volljährigkeit der Jugendlichen kontrolliert werden.

Weil dies jedoch noch lange nicht in Sicht ist, wäre es vorerst gut, das Geld, das für die Kontrollen am Görli ver(sch)wendet wird, für Präventionsprogramme für Jugendliche auszugeben. So könnten sie vor den Gefahren der Droge gewarnt werden, etwa über die verschiedenen Streckmittel in (zum Beispiel im Görlitzer Park verkauftem) Gras, die die Droge noch gefährlicher machen. Dann gäbe es vielleicht tatsächlich keine Dealer mehr – weil niemand mehr bei ihnen kaufen möchte.

Das könnte Dich auch interessieren

Kategorien Klartext Politik Schule Schule & Zukunft Schulpolitik

Vor 18 Jahren wurde ich in Berlin geboren und wusele seitdem dort durch die Gegend, immer offen für interessante Begegnungen und skurrile Situationen, auf der Suche nach mir selbst oder der, die ich sein möchte. Mich interessieren Musik, Theater, Politik, Natur und vor allem Menschen. Weil ich gern über alles nachdenke, schreibe ich auch gern. Denn – wenn ich all das, was ich denke, aufschreibe, bekomme ich Klarheit in meinen Geist und schöpfe Energie. Ich habe den Drang mich mit so vielen Themen wie möglich auseinanderzusetzen, gleichzeitig möchte ich andere Berliner*innen zum Nach- und Weiterdenken anregen. Beides vereine ich seit 3 Jahren in der Jugendredaktion.