Jugendgewalt geht von Einzelnen aus

Carola Wondrak: „Die meisten Jugendlichen neigen nicht zu Gewalt.“

Von Carola Wondrak, 22 Jahre


Zum Beginn des Gerichtsprozesses gegen die sechs Jugendlichen, die im vergangenen Oktober Jonny K. am Alexanderplatz zu Tode geprügelt haben, entflammt nun eine neue Debatte darum, wie man Jugendgewalt besser vorbeugen kann.

Einige Experten schlagen vor, bereits in der Grundschule oder sogar schon im Kindergarten Anti-Aggressionstrainings für Kinder einzuführen. Fälle wie der von Jonny K. deuten darauf hin, dass sich die Jugendgewalt in Deutschland in den letzten Jahren womöglich verschlimmert hat, das heißt, dass die Taten in vielen Fällen brutaler geworden sind. Das ist entsetzlich und es muss etwas dagegen getan werden. Dass Anti-Aggressionstrainings für alle die richtige Lösung sind, glaube ich aber nicht. Denn das Problem ist ja nicht, dass mehr Jugendliche gewalttätig sind als früher.
Die meisten Kinder bekommen zum Glück immer noch von ihren Eltern und ihrem gesamten Umfeld von klein auf vorgelebt, welche Regeln gelten, wenn man eine Meinungsverschiedenheit mit jemandem hat.

Bisher mussten Kinder und Jugendliche auch mit Frust und Wut fertig werden, ohne dass ihnen das im Kindergarten beigebracht wurde. Auf dem Weg zum Erwachsenwerden stehen auffälligen Kindern in den meisten Fällen auch heute schon Lehrer, Erzieher und Eltern bei. An vielen Schulen gibt es Schulpsychologen und Sozialpädagogen. Da ja nicht die große Masse aller Jugendlichen aggressiv ist, kann ich nicht verstehen, warum allen ein Anti-Aggressionstraining vorgeschrieben werden sollte. Das würde Geld kosten, das man vielleicht besser nutzen könnte, um den Jugendlichen, die wirklich zu Gewalt neigen, gezielt zu helfen – und so zu verhindern, dass Taten wie die am Alexanderplatz wieder geschehen.


Was sollte eurer Meinung nach getan werden, um Jugendgewalt künftig besser vorzubeugen?

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Kategorien Politik

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