Amerikanische Forscher haben herausgefunden



Carola Wondrak macht sich nicht nur um Schildkröten Sorgen. Foto: Privat



Von Carola Wondrak, 21 Jahre


Als ich in der Fahrschule beigebracht bekommen habe, dass kleine Tiere im Straßenverkehrsrecht unter die Kategorie der „Sachen“ fallen und damit überfahren werden sollen, war ich geschockt. „Wenn ich es verhindern kann, überfahre ich kein Tier“, dachte ich. Das muss man sich aber erst einmal leisten können: Von der Kfz-Versicherung wird man angehalten, kleinere Tiere zu überfahren, wenn dadurch nur ein niederer Schaden entsteht. Eine wichtige Information für alle, die mit dem Gedanken spielen, sich einen Hund anzuschaffen: Kleine Hunde sollten demnach überfahren werden, aber Berner Sennenhunde eher nicht. Eine Abwägungsfrage also.

Keiner hätte jedoch gedacht, dass Menschen mit Absicht auf Tiere zuhalten, mit dem einzigen Zweck sie umzubringen. Selbst bei Tieren wie Ratten, denen manche Menschen einen gewissen „Ekelfaktor“ bescheinigen, sollte man das nicht denken.

Eine amerikanische Studie sollte nun aufklären, warum die Population der in den USA weit verbreiteten Schildkröten immer weiter schrumpft. Die Forscher stellten sich an den Straßenrand und beobachteten eine auf der Straße platzierte Attrappe einer Schildkröte. Schon in der ersten Stunde hatten mehr als fünf Fahrer mit Absicht die Fahrbahnbegrenzung überfahren, nur um das Tier zu erwischen. Forscher vermuten hinter diesem Verhalten, dass die Fahrer das Gefühl von Macht spüren wollen.

Experten sind deshalb der Meinung, dass man ernsthaft darüber nachdenken muss, was aus den Tier-Überfahrern werden kann. Denn sie haben schon im Kleinen Gewaltbereitschaft geübt und keinen Respekt vor dem Leben gezeigt. Das klingt höchst beängstigend. Die Forscher fürchten, dass, wenn irgendwann der „Kick“ fehlt, weil das Töten kleiner Tiere mit der Zeit langweilig wird, eine Art „Steigerung“ durch eine andere Art des Tötens folgen könnte, oder dadurch, dass größere Tiere getötet werden. Das könne so weit führen, dass irgendwann Menschen zu den Opfern werden.

In Anbetracht dessen hat die Studie der amerikanischen Forscher bisher viel zu wenig Aufmerksamkeit erfahren. Ihre Ergebnisse sind erschreckend und man sollte darüber reden, was sie bedeuten und wo die Ursachen für sie liegen.


Gibt die amerikanische Studie Grund zur Sorge? Sagt uns eure Meinung!

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Kategorien Politik

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