Lesen fürs Leben

Johanna pfeift auf Sushi, und zwar nicht erst seit der Lektüre von Jonathan Safran Foers „Tiere essen“. Wütender ist sie aber seitdem. Foto: Raufeld/ Verena Bruß

Liebe hat seine Grenzen


Ich liebe Bücher, weil ich beim Lesen in eine fiktive Welt abtauche. Doch ausgerechnet das Buch, das mich am meisten beeinflusst hat, ist erschreckend real.


Als Leser von „Tiere essen“ wird man mit unglaublich schockierenden, aber realen Fakten konfrontiert. Hühner, die zu Zehntausenden auf minimalem Raum vor sich hin vegetieren, deren Körper so gemästet sind, dass die Beine brechen. Oder Schweine, denen bei vollem Bewusstsein die Beine abgesägt werden und die Haut abgezogen wird.


Das Buch zwingt einen, eine Meinung zu Massentierhaltung und Fleischkonsum zu entwickeln. Ich bin seit Langem Vegetarierin, hätte aber spätestens nach diesem Buch aufgehört, Fleisch zu essen. Foer sagt: „Ich liebe Sushi, ich liebe Brathähnchen, ich liebe ein gutes Steak. Aber meine Liebe hat Grenzen.“ Damit beantwortet er auch für mich die Frage, ob Appetit auf Fleisch wichtiger ist als das Wohl der Tiere.


Kein anderes Buch hat mich je in solche Trauer und Verzweiflung, Wut, Hass, Hilflosigkeit und Scham versetzt.


Johanna Siebert, 17 Jahre

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Kategorien Politik

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