"Wir leben von Applaus"

Bei der Schüleruni gab es vieles zu entdecken. Hier Schüler beim Experimentierworkshop "Bioenergie selber machen". Foto: Madlen Schäfer

Schüler erobern eine Woche lang die FU


Von Madlen Schäfer


In dieser Woche ist das beschauliche Dahlem etwas weniger ruhig. Denn eine Woche lang stürmen insgesamt 1 500 Schüler der fünften und sechsten Klasse den Campus der Freien Uni. Im Rahmen der Schüleruni tauschen sie ihren Klassenraum mit dem Hörsaal und können „Lernen für eine zukunftsfähigere Welt“, so das Motto. Dieses Mal stehen alle 50 Workshops und Vorlesungen unter dem UN-Dekade-Thema „Ernährung“.


Am Montag machte der Science Slam den Anfang. Ähnlich wie beim Poetry Slam können hier die Zuschauer per Punktetafel entscheiden, wer der beste Wissenschaftler ist. Die Dozentin Julia Offe und André Lampe machten ihren ungewohnt jungen Zuhörern erst einmal deutlich, dass hier Lautstärke durchaus erwünscht ist. „Wir leben von Applaus“, so André Lampe zu den Schülern. Denn nur wer am Ende die meisten Punkte für sich gewinnen konnte, ging als Sieger aus dem Wettbewerb. Beide Naturwissenschaftler legten sich ordentlich ins Zeug, um zu punkten. Mit viel Spaß, Neugier und gewünschtem Krach verfolgten die kleinen Studenten die Vorträge. Lampe verriet ihnen alles über Licht und Glühbirnen. Konkurrentin Julia Offe sprach nicht nur über biologische Solarzellen, sondern zeigte, wie man aus zwei Folien, Zahnpasta, einem Bleistift, Spinatsaft und Salz selber eine Solarzelle herstellen kann. Mit Punkten und viel Applaus wurden beide belohnt. André Lampe ging als Sieger aus dem Hörsaal.


Etwas praxisnäher wurde es dann beim Experiment „Bioenergie selber machen“. Beim Workshop konnte man Naturwissenschaft und erneuerbare Energien hautnah erleben. Am Anfang standen ganz viel Gemüse und viele wissbegierige Kinderaugen. Jeweils zu zweit begannen die Schulkinder dann verschiedene Gemüsesorten zu schälen. Alles Essbare durfte gegessen werden. Die Gemüse-Abfälle wurden zusammen mit Wasser, Erde und Hefe in eine Flasche gefüllt. Anschließend wurde ein Luftballon auf der Flaschenöffnung platziert. Das Resultat können die Schüler in zwei Tagen sehen, wenn die kleine Biogasanlage gegoren hat. Dann bläht der Ballon sich auf. Eines interessierte die Schüler aber besonders, nämlich ob man die Biogasanlage auch als Stinkbombe nutzen kann.


Noch bis Freitag können Schüler bei der Schüleruni einiges über Naturwissenschaften lernen.


Nähere Informationen gibt es hier.

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Kategorien Politik

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