Autonom ist nicht immer gleich radikal

von Paul Esra Martin, 19 Jahre


Paul Esra Martin: „Linksautonome sind nicht pauschal gewalttätig.“ Foto: privat

Vor etwas mehr als einer Woche kam es in Dresden bei dem dort stattfindenden Naziaufmarsch zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Linksautonomen. Zumindest wenn man den Berichten zahlreicher Medien glaubt.


Schlägt man den Begriff „autonom“ allerdings im Lexikon nach, findet man Erklärungen wie „unabhängig“ oder „selbstbestimmt“. Zwischen Linksautonomen auf der einen und Linksextremisten beziehungsweise Linksradikalen auf der anderen Seite sollte deshalb klar unterschieden werden. Extremisten marschieren auf Demos im Schwarzen Block mit, werfen Steine und Molotowcocktails. Linksautonom ist hingegen jeder, der politisch links steht und sich als unabhängig und selbstbestimmt betrachtet. Auch Mitglieder friedlicher Hippie-Kommunen sind per Definition linksautonom. Von selbstbestimmten Menschen geht in der Regel keine Gewalt aus, unabhängig von ihrer politischen Einstellung. Gewalt geht von Radikalen oder Extremen aus, die diese als Mittel akzeptieren, um ihre politischen Ziele zu erreichen.


Im Umgang mit solchen Begrifflichkeiten sollten Medien künftig vorsichtiger und genauer sein. Sonst vermitteln sie falsche Bilder von ­Ideen oder Gruppierungen.


In Dresden kam es, wie gesagt, zu Zusammenstößen mit der Polizei. Die Linksautonomen sollte man dafür allerdings nicht pauschal beschuldigen. Damit würde man vielen Menschen Unrecht tun.

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Kategorien Politik

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