Der frühe Vogel ist schlechter drauf

8.30 Uhr – perfekter Zeitpunkt für die erste Schulstunde. Foto: Thinkstockphoto

Forscher finden heraus:  Ein späterer Unterrichtsbeginn verbessert die Leistung, motiviert und macht glücklich


von Max Arnisch, 18 Jahre


Sommerferien – Zeit, über ein paar Verbesserungen im Schulleben nachzudenken. Ein Thema, das sowohl in der Politik und vor allem auch bei den Schülern schon öfter für bedenkenswert erachtet wurde, ist eine Verschiebung des Unterrichtsbeginns. Bislang jedoch hatte nie jemand den Mut oder das Durchhaltevermögen, die Idee tatsächlich umzusetzen. Vielleicht gibt die in der vergangenen Woche veröffentlichte Studie einen erneuten Anstoß.


Forscher um die Ärztin und Psychologin Judith Owen vom Hasbro Kinderkrankenhaus in Providence im US-Bundesstaat Rhode Island haben herausgefunden, dass Jugendliche besser in der Schule sind, wenn sie nur eine halbe Stunde mehr Schlaf bekommen. Insgesamt 201 Schüler der Klassenstufen neun bis zwölf wurden untersucht, während in einer Probephase der Unterrichtsbeginn um eine halbe Stunde von acht Uhr auf 8.30 Uhr verschoben wurde. Es stellte sich heraus, dass dadurch die Zahl der Schüler, die normalerweise weniger als sieben Stunden pro Nacht schliefen, um 79,4 Prozent zurückging. Mehr als die Hälfte bekam mit dem späteren Unterrichtsbeginn mehr als acht Stunden Schlaf, vorher waren es nur etwa 16 Prozent.


Mehr Schlaf ist eine gute Sache, aber tatsächlich interessant sind dessen positive Auswirkungen. Die Schüler lernten besser, waren motivierter und schwänzten seltener. Auch die Zahl der Jugendlichen, die sich als nicht sehr glücklich oder gar als deprimiert beschrieben, sank – von 65,8 Prozent auf 45,1 Prozent.


Die Lehrer waren begeistert. Nach Ende der Studie stimmten sie mit großer Mehrheit für eine Verschiebung des Unterrichtsbeginns – die glücklichen, leistungsstarken und motivierten Schüler, die da plötzlich vor ihnen saßen, hatten sie überzeugt.

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Kategorien Politik

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