Nach „How it is“-Flop: Meet and Greet mit Bibi – ein Erlebnisbericht

Eine Woche ist vergangen, seit Deutschlands erfolgreichste Youtuberin Bibi ihren ersten Song „How it is“ veröffentlichte. Die virale Kritik dafür ist noch immer nicht verebbt. Nachvollziehbar also, dass sie auf Medienanfragen nur sporadisch eingeht. Doch wir wollten Antworten und besuchten sie beim Meet and Greet im Madame Tussauds Berlin. Denn Bianca Heinicke wird das weltweit erste Hologramm des Wachsfigurenkabinetts gewidmet, zu dessen Veröffentlichung sie am Dienstag höchstpersönlich nach Berlin kam.

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19 Uhr: Wir werden für die Wartezeit zu einer Gruppe von Mädchen geführt. Jene in schwarzen Jeans, roten Schuhen, das aktuellste Smartphone in den Händen und im Schnitt gerade einmal 13 Jahre alt. Man kennt sie. Seit Beginn seien sie die größten Fans, hätten jedes Video gesehen und sogar vor Bibis Hotel campiert. Dass wir nur mit Mühe als waschechte Bibi-Fans durchgehen, wird spätestens klar, als uns gratuliert wird, unsere Kinder zu solch einem Event zu begleiten (Bitte was, wir sind 18?!) 45 Minuten und einige Lachs-Bagels später dürfen wir zu ihr. Bei Udo Lindenberg rechts abbiegen und hinter Justin Bieber links – da wartet auch schon Youtuber Julienco aka. Bibis Boyfriend, inklusive einer solch herzlichen Umarmung, die einen glauben lässt, wir wären ansteckend. Als die Youtuberin selbst erscheint, können die Mädchen ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie sind einfach überwältigt, schenken der 24-Jährigen Selbstgebasteltes, Briefe und Schokolade.

19.50 Uhr: Die Kleinen, die schon seit Stunden auf das Treffen warten, möchten wissen, was die Influencerin über Mobbing und nervige Jungs denke und wie sie zu der negativen Resonanz auf ihren Song stehe. Wir sind erleichtert, das nicht selbst fragen zu müssen. Die Kölnerin scheint die Frage nicht zum ersten Mal beantworten zu müssen. Sie setzt sich vor uns auf den Boden. Sie wirkt müde. Dann sind wir an der Reihe: Welche ihre nächsten Projekte nach dem Musikdebüt werden, interessiert uns. Schauspielerei? Federtaschen-Design? „Wir konnten viele Kontakte sammeln und so gibt es zahlreiche Ideen, die umgesetzt werden können“, erklärt sie. Natürlich kann sie antworten, ohne zu antworten. Allerdings gelingt es uns später, herauszukitzeln, dass von der Bilou-Serie weitere Produkte erwartet werden können. Ob sie den vor ihr stehenden Kindern empfehlen würde, selbst die Youtube-Karriere einzuschlagen? „Jeder soll für sich ausprobieren, was das Beste ist.“ Generell sei es auch super, Zeit mit den Fans zu verbringen, nur die Presse sei gelegentlich anstrengend.

Alles sei ziemlich „meeehga“. Dann kippt die Stimmung.

An Bibi würden sie die Ehrlichkeit bewundern, versichern uns die anderen, und, „dass sie ein ganz normales Mädchen bleibt und sich nicht verändert, obwohl sie nun berühmt ist“. Dabei sitzt vor ihnen ein Medienprofi, der monatlich mit Pranks, Duschbad und Haare flechten mehr verdient, als ernsthaft Arbeitende im gesamten Jahr. Wir wollen wissen, ob sie sich selbst als Star sieht und wie es ist, nun im Madame Tussauds zwischen den ganzen Berühmtheiten stehen zu dürfen. Der Seitenhieb kostet sie nur ein müdes Lächeln. Aber es sei „meeehga“ das erste Hologramm weltweit erhalten zu haben. Generell ist so ziemlich alles „meeehga“ an dem Abend.

20.05 Uhr: Die Stimmung kippt, Bibi ist durch mit uns. Und das, obwohl wir Fans für die „kuuuuhlen Fragen“ von ihr so gelobt werden. Zum Glück ist Juulieeen zur Stelle, rettet die Situation und erinnert an die Fanfotos. Auch wir bekommen ein Bild mit Bibi und ihrem Hologramm-Zwilling und landen sogar in ihrer Snapchat-Story. Ziel erreicht. Wir verabschieden uns und gehen, satt von der gesamten Situation und den aalglatten Charakteren.

Bianca Heinicke macht auch nur ihren Job. Als „Influencerin“ ist sie nebenbei jedoch noch große Schwester, Kummerkasten und Dr. Sommer – nur eben besser bezahlt. Sorgen um ihre Zukunft mache sie sich übrigens nicht. Die Studienabbrecherin hofft auch langfristig auf das Interesse ihrer Zuschauer. Wir sind gespannt und freuen uns auf das nächste Meet & Greet!

Jessica Schattenberg, 18 Jahre, Lukas Vogt, 18 Jahre

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Kategorien Medien Social Media YouTube & Apps

Statt Netflix verfolge ich Konzerte. Ich (20 Jahre) brauche keine Sojamilch, sondern guten Kaffee. Mein Yoga ist es, auf viel zu vielen Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen. Dabei ist der Eisbär mein Patronus, den meine Eltern mir mit sieben Jahren einfach nicht als Haustier erlaubten. Aber wenn eine Idee von der Außenwelt für verrückt erklärt wird, dann muss sie erst recht verwirklicht werden, und eben jene Personen mit Mut und außergewöhnlichen Gedanken sind es, von denen die Welt wissen sollte. Was kann ich da sinnvolleres tun, als für Spreewild zu schreiben? Die Verhandlungen um den Eisbären laufen jedenfalls weiter.