Giant Little Ones
Erst beste Freunde, dann der Bruch: Ballas (Darren Mann) und Frankie (Josh Wiggins)

Starke Momente: „Giant Little Ones“ ist mehr als ein klassischer Coming-out-Film für Jugendliche

Das Coming-of-Age-Drama „Giant Little Ones“ zeichnet einfühlsam die Verwirrungen jugendlicher Selbstsuche nach.

Von Ria Lüth

Franky (Josh Wiggins) und Ballace (Darren Mann) sind die Stars des Schwimmteams und beste Freunde seit Kindheitstagen. Nach Frankys 17. Geburtstagsparty radeln sie, schwer betrunken, durch die leeren Straßen der Vorstadt. In der Dunkelheit der Nacht kommt es zwischen ihnen zum Sex. Was genau geschieht, bleibt dem Zuschauer verborgen. Mit Anbruch des Morgens ist nichts mehr, wie es vorher war. Während Franky sich überfordert mit der Situation auseinandersetzen will, kapselt sich Ballace ab. Er verbreitet das Gerücht von Frankys übergriffigem Verhalten ihm gegenüber und versucht sich hinter einer Fassade von aggressiven Mobbingaktionen gegen seinen ehemals besten Freund zu verstecken. Franky sieht sich mit seiner neuen Rolle als Außenseiter konfrontiert.

Mouse (Niamh Wilson), eine Freundin, die selbst mit ihrer Transgender-Identität experimentiert, rät ihm selbstbewusst zu seiner Homosexualität zu stehen. Doch „Giant Little Ones“ ist kein Coming-out-Film, sondern setzt sich mit jugendlicher Verwirrung in der Phase der sexuellen Identitätssuche auseinander. Franky durchläuft einen Findungsprozess, der fernab von jeglichen Labels stattfindet. Gleichzeitig wird seine eigene intrinsische Homophobie von der schwierigen Beziehung zu seinem Vater (Kyle Maclachlan) verstärkt, der die Familie für einen Mann verlassen hatte. In der Auflösung des Vater-Sohn-Konfliktes findet der Film einige seiner stärksten Momente. 

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Besonders sticht auch die Dynamik zwischen Franky und Ballace‘ Schwester Tash (Taylor Hickson) hervor. Authentische Dialoge verhelfen den sonst eher stereotypischen Rollen zu neuem Glanz. Die Vielzahl an angerissenen Themen überladen die Geschichte jedoch ein wenig, so dass manche Handlungsstränge unbefriedigend abgehandelt werden.

Fazit: Coming-of-Age-Film mit einigen Schwachstellen, der jedoch durch seinen sensiblen Umgang mit den Hauptcharakteren brilliert. 

Der Film ist ab sofort auf DVD und Blu-Ray erhältlich.

Verlosung

Spreewild verlost 2×1 Blu-ray von „Giant little Ones“. Wollt ihr haben? Dann schreibt uns bis zum 18. April 15 Uhr eine E-Mail an blz-jugendredaktion@berliner-zeitung.de!

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