„Rafiki“ durfte dort nur für wenige Tage in den Kinos gezeigt werden.
Der Film „Rafiki“ – der Titel bedeutet „Freund“ auf Suaheli – erzählt die Liebesgeschichte von zwei Mädchen, die in einem lebhaften Viertel Nairobis aufwachsen. In Kenia wurde zunächst ein Aufführungsverbot verhängt, weil Homosexualität dort illegal ist, und dann nach einer Klage der Regisseurin aufgehoben – für sieben Tage. Ein Film muss nämlich sieben Tage in seinem Heimatland gelaufen sein, um für den Oscar nominiert werden zu können. Der Film lief, die Kinos waren voll, doch zur Oscar-Nominierung reichte es trotzdem nicht. Ein Erfolg war der Film trotzdem.
Kena und Ziki sind nicht nur wegen ihrer Väter, die politische Konkurrenten sind, zerrissen. Das gesellschaftliche Korsett zwingt sie dazu, sich zwischen ihrer Liebe und ihrer Sicherheit zu entscheiden.
„Rafiki“ ist gleichzeitig hoffnungsvoll, modern und unterstreicht mit einer extrem farblichen Ästhetik die Vision der Regisseurin, neue Bilder von Afrika zu schaffen. Bilder, die dem Stigma eines elendigen Unglücksortes entgegenwirken und afrikanischen Zuschauern eine Aussicht auf Glück innerhalb ihrer eigenen Welt vermitteln. Fast schon zu kitschig.
Fazit: Ein etwas langatmiger Nischenfilm, der ein neues Bild von Nairobis junger -Generation vermittelt.