Autorin Anna Todd hat einen Weltbestseller gelandet. Trotz aller Unterschiede könnte der Film dazu auch ein Hit werden.
Tessa Young ist das Bildnis einer perfekten Tochter. Sie leistet nie Widerrede, ist Jungfrau und verbringt am liebsten Zeit mit Büchern. Bis sie im College Hardin Scott begegnet. Der Bad Boy mit Tattoos und Piercings zieht sie in seinen Bann und daraufhin beginnt eine turbulente Liebesgeschichte. Im Film „After Passion“, der am vergangenen Donnerstag in die Kinos kam, fehlt der Körperschmuck allerdings.
Sex, Punk und Intrigen spielen im gleichnamigen Buch eine große Rolle. Wer also „Fifty Shades of Grey“ in der Teenie-Version lesen möchte, ist bei „After Passion“ und den Folgebüchern der Reihe von Anna Todd gut aufgehoben. Im Kinosaal lacht das ältere Publikum an unpassenden Stellen, Buchfans heften aber konzentriert den Blick auf die Leinwand. Sie wollen einen Typ Mann, der groß ist und den Schlafzimmerblick drauf hat, und kriegen einen Hardin Scott, der nicht ganz so ist, wie im Buch. Auf der Leinwand erinnert der von Hero Fiennes-Tiffin gespielte Hardin eher an einen schlaksigen Milchbubi als an einen Punk. Dennoch ist da ein Paar zu sehen, das unterschiedlicher nicht sein könnte und sich gleichzeitig doch sehr ähnelt.
Das erste Mal wird im Buch seeehr realistisch beschrieben
Hardin und Tessa sind Büchernerds, die sich in einer Rolle verstecken und einen Platz in der Gesellschaft suchen. Im Lauf der Geschichte öffnet Tessa, gespielt von Josephine Langford ihre Haare, die sonst immer zu einem perfekten Zopf gebunden sind. Doch nicht nur ihre Haare, sondern auch sie selbst wandelt sich. Aus dem immer alle glücklich machen wollenden Mädchen wird eine Frau, die lernt, was es heißt zu lieben und zu leben. Sie entdeckt ihre Sexualität und wer sie eigentlich ist, wenn sie nicht von ihrer Mutter kontrolliert wird. Und auch Hardin, der wahrlich kein perfekter Freund ist, gibt sich viel Mühe, ihr gerecht zu werden.
Was eine besonders große Rolle im Buch spielt, ist das erste Mal von Tessa. Ohne Spoiler: Es wird seeehr realistisch beschrieben. Keine Ausschmückungen von multiplen Orgasmen, stattdessen empfindet Tessa Schmerzen und weint sogar. Besonders diesen Teil rechne ich der Autorin Anna Todd sehr an, da viele Romane jungen Frauen ein falsches Bild von Sex und besonders dem ersten Mal vermitteln. Gut, dass es auch im Film eine Schlüsselszene ist.
Das Ende des Filmes lässt auf einen zweiten Teil hoffen – ich würde ihn mir ansehen.