Unser Lieblingslehrer Herr Müller ist zurück auf der Leinwand! Und mit ihm die Chaosklasse rund um Chantal, Danger und Co. Ab morgen läuft „Fack Ju Göhte 3“ in unseren Kinos.
Von Viola Blomberg, 24 Jahre
Während die Rasselband im zweiten Teil noch die thailändische Partnerschule besucht hat, muss im Finale der „Fack Ju Göhte“-Trilogie nun ordentlich gebüffelt werden: Das Abitur steht bevor.
Doch als hätten die Kids mit Homo Faber, Kurvendiskussionen und Englischaufsätzen nicht schon genug Sorgen, erreicht das Frustrationslevel ganz neue Dimensionen, als die nette Dame vom Berufsinformationszentrum ihnen jegliche Zukunftschancen abspricht. Speziell entwickelte Algorithmen spucken den Problemschülern Berufsempfehlungen wie Altenpfleger oder Abwassertechniker aus. Dass sich der Frust aufgrund dieser vorgezeichneten Zukunft in maximaler Leistungsverweigerung und Eskalationen äußert, ist da nur verständlich.
Herr Müller, gespielt von Elyas M’Barek, ist gefragt: Neue pädagogisch doch zweifelhafte Methoden müssen her, um seine „Gruppe Arschlöcher“, wie er sie liebevoll nennt, auf Spur zu bringen. Der Anti-Lehrer mit krimineller Vergangenheit, gekonnt genervter Mimik und wunderbar derber Sprache wirkt in seinem dritten Lehrjahr zwar reifer als zuvor, doch schafft er es, seine unmotivierte Monsterklasse durch das Abitur zu bringen?
Nach dem Erfolg von „Fack Ju Göhte“ und „Fack Ju Göhte 2“, die insgesamt mehr als 15 Millionen Zuschauer in die Kinos lockten, lässt auch der dritte Teil der Schulkomödie zwischen knalligem, respektlosem Humor liebenswürdige Momente entstehen, die gesellschaftsrelevante Botschaften senden: Themen wie Mobbing, Zukunftsangst, verfehlte Bildungspolitik und Migration werden aufs Korn genommen, was beweist, dass der „Final Fack“ den Zug der Zeit erkannt hat.
Szenen, in denen beispielsweise Chantals an Asperger leidender Freund Cybersex-VR-Anzüge entwirft, plötzlich jedoch Oma im Zimmer steht und dem virtuellen Liebesspiel einen peinlichen Dämpfer verpasst, wirken zwar etwas überdreht. Trotzdem behandelt der Film, der wohl der letzte aus der Fack Ju Göhte-Reihe sein wird, auf politisch herrlich unkorrekte Art aktuelle Probleme unserer Gesellschaft.
Als neue, feierwütige Lehrerin und Karolin Herfurth-Ersatz gelingt es vor allem Sandra Hüller, dem Star aus der preisgekrönten Komödie „Toni Erdmann“, die meisten Lacher beim Publikum zu erzeugen. Aber auch die verzweifelte, Kleber schnüffelnde Direktorin Frau Gerster (Katja Riemann) hat im dritten Teil an Reiz nicht verloren. Freuen darf sich das Publikum außerdem über Gastauftritte von Rapper Farid Bang und den Fußballern Mats Hummels und David Alaba. So ist der Film insgesamt ein pfiffiger Mix aus verzweifelten Lehrern und wildgewordenen Schülern ohne Perspektive und bringt die Trilogie zu einem gelungenen Ende.
Foto: Constantin Film