Kino-Tipp: „Sieben Minuten nach Mitternacht“ – ein emotionales Meisterstück

Dass bei einer Pressevorführung geweint wird, kommt relativ selten vor – und wenn, dann zeugt das von einer außergewöhnlichen filmischen Erzählkraft. Genau deswegen solltet ihr euch „Sieben Minuten nach Mitternacht“ ansehen.

Als extrovertierten Heranwachsender kann man den 13-jährigen Connor O’Malley (Lewis MacDougall) wahrlich nicht beschreiben. Viel lieber, als mit seinen Klassenkameraden zu spielen, verkriecht er sich in sein Zimmer und zeichnet. Dass seine Mutter (Felicity Jones) schwer an Krebs erkrankt ist, setzt ihm zu. Dass nun ständig seine gehasste Großmutter aufkreuzt, ihn sogar mit zu sich nehmen möchte, lässt Wut in ihm wachsen. Und dann immer wieder dieser Albtraum, dieser Albtraum, in dem seine Mutter am Abgrund einer Schlucht hängt, die sich gerade erst aufgetan hat. Connor hält sie an der Hand, doch er ist zu schwach. Sie fällt. Connor wacht auf.

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Als die Uhr eines Nachts sieben Minuten nach Mitternacht schlägt, verwandelt sich der alte Baum vom Friedhof vor Connors Fenster in ein riesiges Monster. Es spricht zu ihm, erzählt im Geschichten aus fremden Zeiten und Welten. Fortan kommt sein ungewöhnlicher Freund jede Nacht. Doch darin kann Connor kaum Trost finden, denn die Erzählungen führen in zu einer überwältigenden Wahrheit, für die Connor noch nicht bereit ist.

„Sieben Minuten nach Mitternacht“ ist ein Film über die Angst vor Verlust und vor Veränderung, die das Leben, wie es bisher war, begräbt. „Das ist etwas, das viele Jugendliche – auch ich damals – fühlen“, sagt Patrick Ness im Spreewild-Interview. Der Film erzählt höchst emotional und tiefgreifend die Geschichte eines Jungen, der schneller erwachsen werden muss, als ihm lieb ist.

Der Kinofilm basiert auf dem 2011 veröffentlichten Bestseller „A Monster Calls“ des amerikanischen Schriftstellers Patrick Ness. Das Werk ist das berühmteste des Autors – mehrfach wurde er dafür ausgezeichnet. Es ruht auf einer Idee der 2007 an Krebs verstorbenen Schriftstellerin Siobhan Dowd.

Er selbst habe als Kind keine Angst vor Monstern gehabt, so Ness im Spreewild-Interview. „Ich habe mich vor Haien gefürchtet, denn ich habe auf Hawaii gelebt. Aber ich erinnere mich an den Film „Poltergeist“, und da gab es auch einen sehr beängstigenden Baum, also, wer weiß?“

„Sieben Minuten nach Mitternacht“ mit Felicity Jones, Liam Neeson, Sigourney Weaver und Lewis MacDougall in den Hauptrollen kommt am 4. Mai in die Kinos.

 

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Kategorien Film & Fernsehen Medien

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