Kunst auf dem Smartphone

Der Wettbewerb um den neu gestifteten Jugendkunstpreis Vattenfall Young Contemporary hat begonnen

 

Mit dem Handy bewältigen wir heute fast jede Herausforderung des Alltags: Schuhe bestellen, Nachrichten lesen, Freundschaften pflegen – und manchmal auch telefonieren. Doch in der Schule ist die Benutzung der schlanken Alleskönner meist verboten. Welcher Kunstlehrer würde seine Schüler schon dazu auffordern, mit dem Smartphone kreativ zu werden?

Ein Wettbewerb der Berlinischen Galerie tut genau das. Der vom Energieanbieter Vattenfall gestiftete Kunstpreis Vattenfall Young Contemporary, der im kommenden Jahr zum ersten Mal verliehen wird, prämiert Kunstwerke, die unter Verwendung der Neuen Medien, also etwa Smartphone oder Tablet-PC geschaffen wurden. 20 Schulklassen dürfen an dem Wettbewerb teilnehmen. Sie können sich in Gruppen von je mindestens drei Teilnehmern aufteilen und so mehrere Beiträge einreichen. Dabei kann es sich zum Beispiel um Filme oder Fotos handeln.

Der Preis solle Jugendliche motivieren, sich kreativ mit ihrer Umgebung zu beschäftigten, erklärt Kolja Kohlhoff von der Berlinischen Galerie, die den Teilnehmern des Wettbewerbs bei einem Rundgang durch die Dauerausstellung der Galerie zeigt, wie vielseitig die Sichtweisen der Künstler auf unsere Großstadt sind. Während des zweistündigen Workshops entwickeln die Teilnehmer erste Ideen. Viele der Bilder und Skulpturen in der Galerie stammen aus einer Zeit, als an Handys noch nicht zu denken war.

Die vier Schüler Julius, Paul, Elena und Franzi von dem BIP Kreativitätsgymnasium in Lichtenberg irritiert das nicht: Sie finden schnell Indizien dafür, dass Kunst aus Berlins Vergangenheit häufig noch heute hochaktuell ist. Juliane Rempel, Kunstlehrerin der Schüler, hält den Vattenfall Young Contemporary für eine gute Ergänzung zum schulischen Kunstunterricht. Sie wird ihren Schülern dabei helfen, bis Januar ein eigenes Performance-Projekt auf die Beine zu stellen. Die Lehrerin und ihre Schüler genießen die außergewöhnliche Möglichkeit, einmal abseits von Lehrplänen und Zensuren kreativ sein zu können. Sollten die Schüler gewinnen, wird ihr Wettbewerbsbeitrag eine Woche lang in einer multimedialen Ausstellung in der Berlinischen Galerie präsentiert. Ob es dazu kommt, entscheidet das Publikum: Wer den Vattenfall Young Contemporary gewinnt, wird vom 7. bis 15. Februar – zeitgemäß wie die Beiträge selbst – per Onlineabstimmung entschieden.

 

Bill Schneider (18 Jahre)

 

Weitere Infos gibt es unter: www.berlinischegalerie.de/bildung/kita-und-schule/kunstwettbewerb

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