Gaddafi Gals
Kunst braucht Zeit, um sich zu entfalten. Für die Gaddafi Gals ist ihre Zeit gekommen.

Oldschool Beats & feministischer Style: Gaddafi Gals veröffentlichen „Temple“

Eine Pause vom Pop-EDM-Mix der Charts verschaffen uns die Gaddafi Gals mit ihrem ersten Album „Temple“. Eins wird beim Hören klar: Es ist nicht das Ziel der Gruppe, möglichst eingängige Radiomusik zu produzieren.

Von Selly Häußler, 28 Jahre

Die Gals Ebow und Nalan aka blaqtea und slimgirl fat und ihr Produzent Walter P99 Arke$tra kommen aus München und sind in Berlin und Wien zu Hause. Die drei hören verschiedene Musikrichtungen von HipHop über Punk bis hin zu Filmsoundtracks. Nalan und Ebow haben auch schon Soloprojekte veröffentlicht, die sehr unterschiedlich klingen. Müsste man ihr gemeinsames Album nun einem Genre zuordnen, wäre es RnB und HipHop. Die Beats erinnern an die Neunziger, während die Melodien und verzerrten Hintergrundstimmen eine mystische Atmosphäre erschaffen. Der Sound ist insgesamt zurückhaltend, das Tempo langsam. Dadurch klingen die zehn Tracks geradezu nachdenklich.

Die oldschool Basslines treffen auf futuristische Videos – der Style der Gaddafi Gals passt zur feministischen Szene, die sich in den Großstädten Europas etabliert und langsam auch beim Rest der Gesellschaft Anklang findet. Ein Doppelvideo mit den Songs „Skimask“ und „Mitsubishi“ gibt schon seit Juni erste Einblicke ins Album. „Skimask“ klingt besonders oldschool und zieht den Hörer als zweiter Track des Albums gelungen ins Gesamtwerk. Besonders die Rap Parts von blaqtea sind stark. „Mitsubishi“ erinnert dann doch eher an Cloud Rap und wirkt irgendwie ironisch.

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Musikalisch macht das Trio mit „Temple“ einen großen Schritt nach vorn. Als die Gals den Patriarchen „Papi“ beerdigten, klangen sie noch etwas dünn. Interessanter ist ein anderer Track auf der „The Death of Papi“ EP, der seinen Namen zufällig bekam: Es geht in „Fila“ nicht darum, die Sportmarke zu besingen. Walter P99 Arke$tra hatte den Beat so benannt, um Ordnung auf dem Rechner zu halten. Kurzerhand behielten die Gaddafi Gals den Namen bei. Sogar die New York Times machte auf den Track aufmerksam.

Kunst braucht Zeit, um sich zu entfalten. Für die Gaddafi Gals ist ihre Zeit gekommen. Das zeigt auch die neueste Single „Hit On Me“.

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Das Album „Temple“ ist ab dem heutigen Freitag erhältlich und Anfang November gehen die Gaddafi Gals auf Tour.

Tourdaten:
02.11.2019 – München, folks! Club
03.11.2019 – Stuttgart, Schräglage
04.11.2019 – Köln, YUCA
05.11.2019 – Leipzig, IFZ
07.11.2019 – Hamburg, Turmzimmer
08.11.2019 – Berlin, Badehaus

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Kategorien Instagram Kultur Musik

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