Früher waren sie New-Wave-Pioniere. Jetzt veröffentlichen The Damned mit „Evil Spirits“ ein neues Album. Kann es an die glorreichen Achtziger anknüpfen?
Zur Ruhe gesetzt: Seit mehr als vierzig Jahren sind die britischen New-Wave-Pioniere The Damned nun unterwegs. Auf ihrem neuen Album, dem ersten seit zehn Jahren, beweisen sie ihr Können, lassen aber zu wünschen übrig. Denn auch wenn ihre Songs gut durchdacht und genial umgesetzt sind, fehlt ein wenig das Rebellische, das die frühere Punkband mal versprühte. Da helfen auch keine sauber heruntergespielten Westerngitarren oder Ansätze eines Männerchores – das Gesamtprodukt wirkt gedrosselt.
Der Vibe der Achtziger hat sie auch verlassen, hier ist fast nur noch purer Poprock zu hören. Gut anzuhören zwar, allerdings nicht mehr individuell, was für jede Underground-Band dem Todesurteil entspricht. Nach so langer Bandgeschichte ist es offensichtlich schwierig, noch etwas zu finden, mit dem man sich abgrenzen kann. So ist ein angenehmes Album entstanden. Mehr aber auch nicht. Als zur Ruhe gesetzt könnte man The Damned mittlerweile bezeichnen. Vielleicht ist es einfach an der Zeit zu akzeptieren, dass die Rockerrente schon längst begonnen hat.
Fazit: Rebellion – leider gedrosselt.
Titelfoto: Tony Wooliscroft