Hörprobe: The Lumineers „Cleopatra“

The Lumineers’ neues Album „Cleopatra“ startet mit der altbekannten, gefälligen Fusion aus Tamburin und Bass. Begleitet von einem gut gelaunten Klavier und einer ungeduldigen Akustikgitarre besingen sie gewohnt folkig die tragischen Konfusionen des Menschseins. Was da so einheitlich dahindudelt, bleibt wohlklingend im Ohr kleben. Diverse Damen dürfen sich über eine Erwähnung freuen: Von Herzblatt Ophelia erfahren wir in redundanten Textfetzen eher wenig, Cleopatra und Angela möchte man gerne mal auf Spareribs und Root Beer im Westernsaloon treffen.Im letzten Titel weint das Klavier einsam vor sich hin und hinterlässt eine kleine Pfütze dunkelvioletten Schwermutes. Countryesk gewürzte Melancholie für die angenehme Müdigkeit nach einem sonntagabendlichen Glas halbtrockenen Grübelweins.

Geheimnisvolle Coverdame, vorhersehbarer Inhalt. Trotzdem ist "Cleopatra" durchaus hörenswert. Foto: Decca
Geheimnisvolle Coverdame, vorhersehbarer Inhalt. Trotzdem ist „Cleopatra“ durchaus hörenswert. Foto: Decca

Fazit: Nicht überraschend, aber gut.

Margarethe Neubauer, 21 Jahre

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Kategorien Kultur Musik

Schreiben ist meine Neurose. Ich mache das wirklich nicht freiwillig. An pathologischer Schreibwut leide ich etwa seit meinem neunten Lebensjahr. Heute bin ich 24. Sie äußert sich in der übermäßigen Produktion von Texten, dabei reagiere ich sensibel auf gute Geschichten. Schreiben ist mein Plüsch–Airbag gegen Schleudertraumata im täglichen Gedankenkarussell, Weckglas für klebrig-süße Memoirenmarmelade und die doppelte Aspirin am Morgen nach einem exzessiven Empfindungsrausch. Ich habe eine Schwäche für Präpositionen mit Genitiv, Schachtelsätze und Ironie. In die Redaktion komme ich nur, weil es da umsonst Tee gibt.