Klingt schön, aber mehr auch nicht.
Mehr Mut: Mit seinem am Freitag erschienenen Album „Vernunft, Vernunft“ beweist Tiemo Hauer wieder, dass er mit seiner Stimme alles kann: In „Glaub an mich“ singt er gnadenlos rau über das Erwachsenwerden, Lovesongs wie „In Melodie“ klingen samtig weich. Hauer bedient ein oft besungenes Thema – das Leben – mit satten Bässen und Elektrosounds, aber auch seichten Popklängen, bis hin zu minimalistischem Gitarrengeklimper. Ein musikalisches Klangpotpourri für Fans von Caspers tiefgründigen Texten und dem Sound von Glasperlenspiel. Wer nach einzigartigen Momenten lauscht, wartet jedoch vergebens. Dem Album könnte man beinah Massentauglichkeit unterstellen. Schade. Vorhergehende Alben waren weniger vernünftig, dafür aber mutiger.