Spiderman, Iron Man, X-Men, Fantastic Four: Stan Lee war ihr Schöpfer. Nachruf auf eine Comic-Ikone.
Stan Lee ist tot. – Allein das ist schon traurig genug, um den Artikel aus Respekt vor ihm hier zu beenden und eine literarische Schweigeminute anzusetzen. Da sich das aber schlecht liest, hier ein Nachruf auf einen der größten kreativen Köpfe des letzten Jahrhunderts:
Der jüngeren Generation mag er durch seine unzähligen Cameo-Auftritte – kein Marvel-Film kam ohne ihn aus – ein Begriff sein. Allerdings ist der Ursprung seines Schaffens vielen unbekannt. Ein Frevel, der aber behebbar ist. Geboren im Dezember des Jahres 1922 in dem einzig wahren kreativen Epizentrum der Welt, New York, begann Lee bei der Firma Timely Publications zu arbeiten, die sich später in Marvel Comics umbenannte. Stan Lee ist seinem Unternehmen also ein Leben lang treu geblieben. Dies ist vermutlich nicht zuletzt der Grund für seine immerwährende Passion. Schließlich gilt er als der Vater des Erfolgs für das heutige Weltunternehmen.
Kaum jemand hatte etwas Schlechtes über ihn zu sagen
Vor Marvel kann man sich selbst als Nicht-Comicleser seit einigen Jahren nicht mehr retten. Probierte Marvel schon seit Jahrzehnten, sich auf dem Filmmarkt zu etablieren, mit Kassenschlagern wie der „Iron Man“-Trilogie und dem Avengers-Universum wurde der globale Durchbruch eingeläutet. Und daran ist Stan Lee mit schuld. Iron Man, die X-Men (Wolverine, Magneto, Mys-tique, Professor Xavier), die Fantastic Four (das Ding, die Unsichtbare, die menschliche Fackel, Reed Richards) und die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft, Spider Man, all jene Publikumslieblinge haben eins gemeinsam: Stan Lee ist ihr Vater. Die Urkonzepte stammen alle mit aus seiner Feder.
Es gab kaum Personen, die etwas Schlechtes über ihn zu sagen hatten. Alle nahmen ihn als visionären, geradlinigen und freundlichen Menschen wahr. Zahlreiche Negativbeispiele zeigen, dass diese Attribute gerade in der Medienbranche nicht die Regel sind. So ist es nicht verwunderlich, dass die Trauer von Fans und Mitstreitern groß ist. Stan Lee hat uns verändert. Uns alle. Ob den kleinen Jungen mit seinem Plastikspielzeug in der Hand, den stolzen Vater, der seinen Kindern die Comics seiner Jugend zeigt, oder die cineastisch veranlagte Oma – alle Generationen genossen seinen Einfluss.
Drum bleiben nur wenige Worte zu sagen: Setz die Sonnenbrille ab, Stan, im Himmel leuchtet die Sonne, ohne zu blenden. Du fehlst.
Beitragsbild: Picture Alliance