Beim Treffen junger Autoren

Treffen junger Autoren: Zwei Berlinerinnen wurden ausgezeichnet

Erneut waren Jugendliche aufgerufen, sich für das Treffen junger Autoren zu bewerben, einen bundesweiten Wettbewerb für Nachwuchsschreiberlinge. Auch zwei Berlinerinnen haben es unter die 20 Preisträger geschafft.

Theater und Schreiben, das sind Josefins Leidenschaften. Bereits als 6-Jährige stand sie in einem Berliner Kinder- und Jugendtheater auf der Bühne und hat sich dort so wohl gefühlt, dass sie seitdem mit dem Schauspielern nicht mehr aufhören konnte. Eine ihrer Abiturprüfungen legte sie deshalb im Darstellenden Spiel ab – Thema: Demenz. „Dadurch, dass ich in der Schule viel mit dem Thema zu tun hatte und auch im Familienkreis damit konfrontiert bin, habe ich mich weiter damit auseinandergesetzt und darüber geschrieben“, berichtet die 20-Jährige über die Entstehung von „Weil du nicht mit in den Urlaub fährst“.

Mit diesem Text hat Josefin es unter die 20 Preisträger des diesjährigen Treffens junger Autoren geschafft, das am Donnerstag beginnt und am kommenden Montag endet. Der bundesweite Wettbewerb der Berliner Festspiele ermöglicht jedes Jahr ausgewählten Nachwuchsautoren, sich bei einem fünftägigen Treffen auszutauschen und in verschiedenen Seminaren an ihrem Schreibstil zu feilen. Diesmal haben sich 632 Kinder und Jugendliche beworben. Teilnehmen konnten Schreibende zwischen 11 und 21 Jahre mit lyrischen, epischen und dramatischen Texten. Höhepunkt des Treffens wird die öffentliche Lesung der Preisträger im Haus der Berliner Festspiele am Freitag.

Die 20-jährige Berliner Preisträgerin Josefin Fischer. Foto: Privat

Die zweite Berliner Preisträgerin ist die 16-jährige Rosa. Das Treffen der jungen Autoren ist nicht der erste Schreibwettbewerb, an dem sie teilnimmt. 2016 gewann sie den „Theo“, den Berlin-Brandenburgischen Preis für Junge Literatur. „Ich schreibe regelmäßig in einem Schreibzirkel für Schüler und habe über die anderen Teilnehmer vom Treffen der jungen Autoren erfahren und mich einfach beworben “, erzählt Rosa stolz. Mitten im Abitur hat sie sehr viel zu tun und schreibt eher nebenbei denn bewusst. „Wenn ich unterwegs bin, zum Beispiel in der Bahn, und ich sehe etwas, das mich inspiriert, notiere ich es auf kleinen Zetteln. Die Fragmente füge ich später zusammen.“

Die 16-jährige Berliner Preisträgerin Rosa. Foto: Privat

Was nach dem Abitur folgt, ist Rosa noch nicht ganz klar. Am liebsten möchte sie „irgendwas mit Bio“ studieren. Zu ihren Hobbys gehören Tennis und Fußball. Genauso wie das Zeichnen von Comics bildet das -Schreiben für sie einen kreativen Ausgleich: „Ich liebe es einfach, Geschichten zu erzählen. Mit Worten erreicht man mehr als mit Taten.“

Für die öffentliche Lesung wird Rosa ihre eingereichten Gedichte noch mehrmals lesen üben, das hilft gegen die Aufregung. Auch Josefin ist trotz Bühnenerfahrung ein wenig nervös: „Es ist natürlich etwas anderes, als Autorin auf der Bühne zu stehen und einen Text vorzulesen, für den ich die komplette Verantwortung trage. Als Schauspielerin verkörpere ich nur eine Rolle.“ Am Theater möchte Josefin auch beruflich unbedingt bleiben. Sie könnte sich vorstellen, später Stücke zu schreiben. -„Worte können wahnsinnig bewegend sein. Ich glaube, Worte können Menschen im Einzelnen extrem beeinflussen und dadurch im Gesamten auch die Welt verändern.“

Tickets für die Lesung der Bundespreisträger am Freitag um 19 Uhr im Haus der Berliner Festspiele gibt es unter www.berlinerfestspiele.de

Foto: Berliner Festspiele

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Kategorien Kultur Literatur Medien

90er-Kid, Bücherwurm, Weltenbummler. Ich liebe Musik und das geschriebene Wort. Letzteres kann man von mir seit 2012 hier lesen. Meine große Leidenschaft gilt dem Theater, das mich mehr als alles andere fasziniert. Wenn ich durch die Straßen Berlins laufe, kommt mir das Leben vor wie eine Aneinanderreihung vieler kleiner Inszenierungen, deren Geschichten alle festgehalten werden wollen. So inspiriert mich unsere Hauptstadt stetig zu neuen Themen für unsere Seite.