Hier wird die deutsche Teilung auf die Bühne gebracht
Hier wird die deutsche Teilung auf die Bühne gebracht

#BerlinBerlin: Endlich bringt ein Jugendtheater die Deutsche Teilung auf die Bühne

Wie massiv eine Mauer das Leben hinter ihr beeinflussen kann, davon erzählt #BerlinBerlin. Damit bringt das Theater Strahl ein Stück zur Geschichte des geteilten Deutschlands für das junge Publikum auf die Bühne – als einziges Theater der ganzen Republik.

Von Viktoria Koch, 22 Jahre

Das Interesse junger Menschen an der Zeit vor der Wende lässt mehr und mehr nach. Dass die Unterschiede zwischen Ost und West in ihren Köpfen verblassen, ist gut. Ganz in Vergessenheit geraten sollte dieser Teil der deutschen Geschichte deswegen jedoch nicht. Das Berliner Jugendtheater Strahl hat aus diesem Grunde nun „#BerlinBerlin“ ins Programm aufgenommen.

„In der bundesdeutschen Theaterlandschaft gibt es derzeit kein Theaterstück für ein junges Publikum, das sich mit der Berliner Mauer beschäftigt“, beklagt es. Vergangene Woche feierte das Stück Premiere. Es entführt die Zuschauer auf eine Zeitreise durch die Jahrzehnte der deutschen Teilung – vom Bau der Mauer bis zu deren Fall.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Ingo, geboren am 13. August 1961, dem Tag des Mauerbaus. Ingo musste ohne seinen Vater aufwachsen. Der arbeitet im Westen, wo er sich ein neues Leben aufgebaut hat, inklusive neuer Familie. Von Minute zu Minute offenbaren sich mehr und mehr die unterschiedlichen Lebensumstände der im Osten und Westen lebenden Familien. Die plastischen Mauerstücke werden zwischen den Szenen immer wieder umgebaut, damit die Idee einer räumlichen Trennung real erscheint. Am Grab der verstorbenen Oma begegnet Ingo schließlich seiner Halbschwester. Erst da erfährt er vom Leben seines Vaters und überlegt, selbst auszureisen. Kurz danach, am 9. November 1989, fällt die Mauer.

Auch wenn der Verlauf des Stücks natürlich vorhersehbar ist, überraschen die Konfliktsituationen der Familien, von denen „#BerlinBerlin“ erzählt, und bewahren die Spannung. So wird dem Publikum nicht einfach präsentiert, was sie aus dem Lehrbuch längst wissen, sondern vor Augen geführt, was zwischen den Zeilen steht.

Alle Infos zum Stück, zum Spielplan und zu den Ticketpreisen findet ihr hier.

Beitragsfoto: Jörg Metzner

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Kategorien Kultur Theater

Schreiben, Fotografieren und Reisen – das habe ich schon von Kindestagen an am liebsten getan. Als ich fünf Jahre alt war, begann ich mit dem Schreiben von Tagebüchern (mehr oder weniger leicht zu entziffern) und fotografierte damals mit einer kleinen Kamera alles, was mir so vor die Linse kam (mehr oder weniger unscharf). Heute bin ich 22 Jahre alt, studiere Journalismus und schreibe am liebsten über Konzerte, Aktuelles oder führe Interviews. Reiselustig bin ich noch immer – die Liste der Urlaubsziele für die nächsten Jahre ist endlos...