Ernüchternd: „Afterparty“ von Daryl Gregory

In der nahen Zukunft kann sich jeder seine Lieblingsdroge zu Hause bequem selbst ausdrucken. Besonders beliebt sind Numen, die den Konsumenten im Rausch seinen ganz persönlichen Gott treffen lassen. Die Entzugserscheinungen sind allerdings dementsprechend schrecklich, sodass viele der Konsumenten Selbstmord begehen. Die Neurochemikerin Lyda Rose, die die Droge ursprünglich als Mittel gegen Schizophrenie entwickelt hatte, begibt sich auf eine wilde Verfolgungsjagd durch Kanada und die USA, um die weitere Ausbreitung zu verhindern. Begleitet wird sie dabei von dem imaginären Engel Dr. Gloria, der ihr, seitdem sie sich bei einem Selbstversuch eine Überdosis verpasst hat, nicht von der Seite weicht. An sich steckt hinter „Afterparty“ von Daryl Gregory eine ganz originelle Idee, die aber leider wenig originell umgesetzt wurde. Entstanden ist dabei eine im Grunde eher kitschige Geschichte über eine „verlorene Jugend“ – mit allen Klischees, die dazugehören. Die Charaktere sind nicht gerade vielschichtig und die ins Buch eingestreuten „Gleichnisse“ alles andere als tiefgründig.

Fazit: „Afterparty“ will mehr sein, als es ist.

Cana Durmusoglu, 20 Jahre

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Kategorien Kultur Literatur

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