Justin Bieber während eines Auftritts in Oslo. Foto: dpa

Justin Bieber-Konzert in Berlin: Anastasia zwischen kreischenden Teenie-Ninjas

Vor 13.000 kreischenden Fans gab Justin Bieber am Mittwochabend in der ausverkauften Mercedes-Benz-Arena das erste Deutschlandkonzert seiner „Purpose“ -Tour. Ananstasia war mittendrin.

Wenn schon ohrenbetäubend laut geschrien wird, wenn nur ein Bühnenarbeiter auf die Bühne kommt, dann kann man sich sicher sein, auf einem Justin Bieber-Konzert gelandet zu sein. Am Mittwochabend spielt der Teeniestar den Auftakt seiner „Purpose“-Tour in Deutschland. Und ich bin in der ersten Reihe. Um mich herum 13.000 weitere Zuschauer. Darunter gerade in die Pubertät gekommene Mädchen, ein paar Jungs und Erwachsene, die ihre Kinder begleiteten.

Vorband war ESKEI83, 8-facher DJ-Battle-Gewinner und einer der Besten DJ’s der Welt. Die Stimmung ist ausgelassen. Alle gehen auf die Beats ab. Dennoch ist zu spüren, dass sich jeder wünscht, ESKEI83 möge endlich verschwinden, damit sie endlich IHN sehen können.

Für Snapchat filme ich die Bühne, um ja nicht Justins erstes Erscheinen zu verpassen. Leider habe ich nicht ganz verstanden, dass er in einer Glasbox in der Luft schwebt. Verwirrung. Nachdem er endlich „gelandet“ ist, fällt mir auf, wie mein Teenieherz schneller schlägt. Aber es beruhigt sich schnell wieder, denn Justin ist nicht nur klein, sondern trägt eine schlabbrige Jogginghose zu einem viel zu langen T-Shirt. Keine Spur von den ausgefallenen Kostümen von früher. Das hatte ich nicht von einer so großen Show erwartet.

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60 Prozent des Konzerts bestehen aus Tanzeinlagen der Background-Tänzer (etwa auf Trampolinen) und Lichtshows. Weitere zehn Prozent verbringt Justin damit, Schlagzeug zu spielt – was die Mädchen alle ganz stark beeindruckt. Die restlichen 30 Prozent versucht Bieber, seine Lippen zum Playback zu bewegen, was ihm leider nicht sonderlich gut gelingt.

Mehr noch nerven aber die Fans. Die Verrücktesten campten schon seit 11 Uhr vor der Arena, um es ja in die erste Reihe zu schaffen. Als Bieber dann seine geöffneten Trinkflaschen ins Publikum wirft, bricht der Kampf der Teenie-Ninjas aus. Alle reißen sich um die Flaschen, die einmal Justins Lippen berührt haben. Keiner schert sich darum, dass durch das Wasser viele Handys nass werden. Aber hey, ein wegen Justin Bieber geschrotetes Handy – das ist doch was. Mich würde interessiert, wer die Flaschen ergattert hat. Vielleicht nehme ich einfach irgendeine und verkaufe sie auf eBay für 1.000 Euro. Auch seine Sticks, mit denen Justin auf dem Schlagzeug getrommelt hat (wenigstens das kann er, wenn schon nicht live singen) verschenkt er an halb ohnmächtige Mädchen.

21 fange ich an, meine Ohren zu schützen. Der Hass gegen die kreischenden Fans steigt stetig. Ich bestrafe eine besonders laute Believerin mit einem bösen Blick. Hilft leider nichts.

Meine Empfehlung: Statt sich überteuerte Konzertkarten zu kaufen, kann man auch einfach eine CD hören, die Augen schließen und die kleine Schwester oder eine Freundin fragen, ob sie einem alle fünf Sekunden ins Ohr schreien kann.

Justin Bieber während eines Auftritts in Oslo. Foto: dpa
Justin Bieber während eines Auftritts in Oslo. Foto: dpa

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Kategorien Konzerte Kultur Musik

Abitur: check. Schreiben für die coolste Jugendseite seitdem ich 14 bin: check. Weltherrschaft: in Arbeit. Wie genau ich das anstelle, weiß ich noch nicht. Ich, 19, bin noch in der Findungsphase. Ich habe bereits Praktika bei Mode- und Lifestyle-Magazinen absolviert und in vielen Filmen und Serien mitgespielt. Ansonsten reise und singe ich viel, verschlinge drei Bücher pro Woche und schreibe in jeder freien Minute. Wohin mich all das bringt, weiß ich noch nicht. Aber sobald ich es weiß, schreibe ich einen Artikel darüber.