Der Jugendclub des Maxim-Gorki-Theaters beschäftigt sich in „Bonding – Eine Zwangsgemeinschaft“ mit der Frage, warum wir sind, wie wir sind.
Die Jugendlichen stehen im Kreis. Ihre Hände halten sie vor dem Mund, die Gesichter einander zugewandt. Gedämpftes Singen und Summen erklingt, erst leise, dann lauter werdend. Ein neues Lied wird angestimmt. Wie ein Fischschwarm bewegen sich die Körper zur Musik.
Die Jugendtheatergruppe des Maxim-Gorki-Theaters hat sich zur abendlichen Probe versammelt, um an ihrem Stück „Bonding – Eine Zwangsgemeinschaft“ zu arbeiten. Die dreizehn jungen Darsteller könnten kaum unterschiedlicher sein. Sie sind zwischen 15 und 25 Jahren alt. Manche gehen noch zur Schule, andere studieren oder arbeiten. Einige sind klein, anderes groß. Ein paar haben eine laute Stimme, ein paar sind eher schüchtern. Ein Teil ist in Berlin aufgewachsen, die andern zugezogen. Doch eines haben sie alle gemeinsam: eine Familie. Und um genau die dreht sich die Inszenierung, oder besser gesagt um all die ungeschriebenen Gesetze und moralischen Werte, die einem die eigenen Eltern beigebracht haben.
Unter der Spielleitung von Suna Gürler beschäftigen sich die Jugendlichen mit unterschwelligen Erwartungen, Verhaltensregeln und No-Gos, die innerhalb von Familien existieren. Inwiefern beeinflussen uns unsere Eltern? Werden wir wie sie? Wieso grenzen wir uns von ihnen ab? Und was davon ist überhaupt richtig?
Um Antworten zu finden, suchten die Jugendlichen das Gespräch mit ihren Eltern, Großeltern und Geschwistern. Die Interviews stellten die Grundlage der Entwicklung des Stücks dar, das neben Dialogen auch choreografische Szenen enthält. „Bonding – Eine Zwangsgemeinschaft“ stellt auf eine eindrucksvolle Art dar, wie Kinder versuchen, ihre Eltern und Familie zu verstehen und dadurch eine Menge über sich selbst lernen. Empfehlenswert für jeden, der Antworten und ein Stück weit sich selbst sucht.
Die Premiere findet am 28.04 um 20:30 die Premiere des Stücks im Maxim-Gorki Theater statt.