Kanonenschüsse und Feenkleider

Bei Disney in Concert ließen sich am Sonnabend 16000 Disney-Fans in ferne Welten entführen

Von Aniko Schusterius, 19 Jahre

Das Krönchen aufsetzen, ins Glitzerkleid schlüpfen und bloß nicht den gläsernen Schuh vergessen. Am vergangenen Wochenende strömten kleine und große Prinzen und Prinzessinnen in die Waldbühne am Olympiastadion. Im Kreise der engsten 16000 Freunde, wie Moderator Steven Gätjen es beschrieb, präsentierte das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin die schönsten Songs und Akustikstücke aus Disney-Filmen. Dabei sorgten die Ouvertüren der Klassiker und die dazu passenden Filmausschnitten auf der Leinwand hinter dem Orchester für ein Gänsehautgefühl bei den Besuchern. Kindheitserinnerungen wurden wieder klarer.

Das Deutsches Symphonie-Orchester Berlin spielt Musik aus Walt Disney-Filmen in der Waldbühne. Foto: Kai Bienert
Das Deutsches Symphonie-Orchester Berlin spielt Musik aus Walt Disney-Filmen in der Waldbühne. Foto: Kai Bienert

Mit viel Gefühl und Liebe zur Musik sangen neben den drei Musicaldarstellern Lucy Scherer, Deborah de Ridder und Veit Schäfermeier, auch Multitalent Lars Redlich, Sänger und Songwriter Chima, Kelly-Sohn Michael Patrick und Popsternchen Annett Louisan. Die breite Vielseitigkeit an Stimmfarben und Songsauswahl ermöglichte Neuinterpretationen, die das Publikum überraschten. So wurde aus dem Titellied aus „Die Schöne und das Biest“ ein romantisches Duett und Rapunzels „Endlich sehe ich das Licht“ wirkte durch Annett Louisans einzigartige Stimme wie eine Melodie aus einem fernen Traum. Für Überraschung sorgte auch der Auftritt von Richard-Salvador Wolff und Myrthes Monteiro, die ab November in Hamburg die Hauptrollen in dem Broadway-Musical Aladdin spielen werden.

Den Höhepunkt des Abends spielte das fabelhafte Orchester. Schon bei den ersten sanften Klängen der Streicher erkannte das Publikum, welche Melodie sie erwartete. „Fluch der Karibik“ ist nicht der klassische Disney-Film im Sinne von Feen und Prinzen. Die rauen Piraten um Captain Jack Sparrow begeistern eher durch ihre unverblümte Haudrauf-Art. So war es nicht verwunderlich, dass sich das Publikum nach den Kanonenschüssen der Pauken und dem Wellengang der Violinen zu Standing Ovations erhob und dem Orchester applaudierte.

Zum großen Finale strömten schließlich alle kleinen Prinzen und Prinzessinnen und jene, die es gerne wären, in die erste Reihe um die Zugaben mitzusingen. Eine fantastische Show mit einem familiären Publikum bei dem keiner zu jung oder zu alt, sondern einfach nur musikbegeistert war.

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90er-Kid, Bücherwurm, Weltenbummler. Ich liebe Musik und das geschriebene Wort. Letzteres kann man von mir seit 2012 hier lesen. Meine große Leidenschaft gilt dem Theater, das mich mehr als alles andere fasziniert. Wenn ich durch die Straßen Berlins laufe, kommt mir das Leben vor wie eine Aneinanderreihung vieler kleiner Inszenierungen, deren Geschichten alle festgehalten werden wollen. So inspiriert mich unsere Hauptstadt stetig zu neuen Themen für unsere Seite.