Aniko Schusterius, 18
Mit Kleid und Spitze: Wenn ich beginne, von Audrey Hepburn zu schwärmen, höre ich oft als Erstes: „Du bist doch viel zu jung. Das war doch vor deiner Zeit.“ Dass die weltberühmte Stilikone Jahre vor meiner Geburt gestorben ist, lässt sich nicht leugnen. Aber dass ich zu jung sein soll, um mich für sie zu begeistern, werde ich nie verstehen.
Mit fünf Jahren sah ich sie das erste Mal, nein nicht in „Breakfast at Tiffany’s“, sondern in der Musicalverfilmung „My Fair Lady“. Sie spielt dort die junge Eliza Doolittle, die dank eines Sprachlehrers den gesellschaftlichen Sprung aus der Gosse in die obere Mittelschicht schafft. Mich beeindruckte nicht nur die schauspielerische Leistung, sondern auch ihre äußere Erscheinung. Je älter ich wurde, desto weiter entwickelte sich meine Audrey-Leidenschaft. Ich sammelte Biografien, Dokumentationen und Fotobände, sah alle Filme und heftete die Plakate der besten an meine Zimmerwände.
Mit der Zeit erfuhr ich auch immer mehr über die Frau hinter den Rollen. Besonders beeindruckt mich ihre Bescheidenheit, die man auch manchen heutigen Hollywood-Stars wünscht. Einmal soll sie gesagt haben, sie könne gar nicht schauspielern – eine Aussage, von der jeder, der einen ihrer Filme kennt, weiß, dass sie nicht stimmt. Sie engagierte sich für Unicef. Heute unterstützt der Audrey Hepburn Children’s Fund Kinder in Not. Rund 13 Jahre nach meiner ersten Begegnung mit ihr weiß ich, dass ich zwar keine Schauspielerin und also keine neue Audrey Hepburn werden will. Ihre Zitate, ihre Filme und ihr Lebenswerk werden mich aber weiterhin inspirieren und begeistern. Dafür ist man nie zu jung.