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Keine Sorge – für Jugendreporterin Anastasia ist Jeanne d’Arc wegen ihres Mutes ein Vorbild. Schwert und Rüstung trägt sie im Alltag nur selten. Foto: Wikimedia/Miniaturmalerei aus dem späten 15. Jhdt.
Keine Sorge – für Jugendreporterin Anastasia ist Jeanne d’Arc wegen ihres Mutes ein Vorbild. Schwert und Rüstung trägt sie im Alltag nur selten. Foto: Wikimedia/Miniaturmalerei aus dem späten 15. Jhdt.
Anastasia Barner, 15 Jahre

Beispiel für Zivilcourage: Viele Jugendliche haben Vorbilder aus der Film- oder Musikbranche, die sie aus den Medien kennen. Aus diesem Bereich habe ich eigentlich kein Vorbild. Ich bin dazu erzogen worden, an mich selbst zu glauben und mich an meinen Gefühlen zu orientieren. Das gelingt mir auch – meistens. Aber eine Frau, oder besser gesagt ein Mädchen, hat mich doch beeindruckt – eine historische Gestalt. Ich habe sie auf einer Frankreichreise kennengelernt. Die 1412 geborene Johanna von Orléans, auf französisch Jeanne d’Arc genannt. Sie ist nicht nur eine eigenständige und starke Frau gewesen, sondern war auch klug, tapfer und hat sich von niemandem unterkriegen lassen. Auf dem Schlachtfeld kämpfte sie weiter, selbst nachdem sie schwer verletzt wurde. Das machte ihren Mitstreitern Mut. Sie gewann im Hundertjährigen Krieg die Schlacht von Orléans gegen die Engländer, verhalf Karl VII. auf den Thron und befreite so Frankreich von der englischen Herrschaft.

Kleine Zeitreise: Anastasia Barner in der Rolle ihres Vorbildes Jeanne d´Arc. Foto: Raufeld/Gerd Metzner
Kleine Zeitreise: Anastasia Barner in der Rolle ihres Vorbildes Jeanne d´Arc. Foto: Raufeld/Gerd Metzner

Doch sie wurde festgenommen und nach ungerechten Gerichtsprozessen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Heute ist sie die berühmteste französische
Nationalheilige und die Schutzpatronin von Frankreich. Neben vielen Büchern, zum Beispiel von Shakespeare, Schiller und Brecht, gibt es unzählige Verfilmungen und sogar ein Computerspiel über ihr kurzes Leben. Mich fasziniert nicht nur ihre Unbeirrbarkeit, sondern auch ihr Lebensweg, den man für eine Sage halten könnte und
auf dem sie Mut bewies und für Gerechtigkeit einstand. Deshalb ist sie gerade heute ein großes Vorbild, wo es meist um viel weniger geht und wir trotzdem oft nicht genug Zivilcourage haben.

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