Junge Seiten aus aller Welt

Auch junge Leser kommen in Lesungen von Kinder-, Jugendbuch- und Comicautoren beim Internationalen Literaturfestival auf ihre Kosten. Foto: Christoph Rieger
Auch junge Leser kommen in Lesungen von Kinder-, Jugendbuch- und Comicautoren beim Internationalen Literaturfestival auf ihre Kosten. Foto: Christoph Rieger
Die Kinder- und Jugendsektion des Internationalen Literaturfestivals holt viele Jugendbuchautoren nach Berlin

Von Julien Hoffmann, 20 Jahre

Egal ob Kanada, Großbritannien, Südkorea, Frankreich, Australien oder Polen: Zum Internationalen Literaturfestival (ilb) sind auch dieses Jahr wieder zahlreiche Gäste aus der ganzen Welt in Berlin zu Gast. Noch bis zum 20. September bieten das Haus der Berliner Festspiele und andere Kulturhäuser zum 14. Mal Bühnen für Autoren, die sich und ihre Werke vorstellen. Nicht fehlen darf dabei die an das Festival angeschlossene Sektion Internationale Kinderund Jugendliteratur, die eine Auswahl neuer, inhaltlich und formal außergewöhnlicher Bücher zu bieten hat. Eines davon ist der Titel „A Long Way Gone – Memoirs of a Boy Soldier“ von Ishmael Beah, der darin von seiner Zeit als Kindersoldat in Sierra Leone erzählt. Ganz allgemein steht der literarische Diskurs im Zentrum der Veranstaltung. Vor allem einem jungen Publikum soll die Lust am Lesen und am Austausch über Bücher schmackhaft gemacht werden.

Insgesamt treten auf dem „jungen ilb“ 22 Autoren aus 13 Ländern auf. Sie erzählen, so verspricht es Programmleiter Christoph Rieger, „Geschichten, die sich auf Augenhöhe mit der Lebensrealität junger Menschen auseinandersetzen“. Tatsächlich deckt das Festival verschiedenste Jugendthemen ab – Identitätsfindung, fragile Freundschaften und die Überwindung von Kindheitsängsten sind nur einige Beispiele. Der Lesestoff könnte gerade auch angesichts der vielen unterschiedlichen Herkunftsländer der Autoren kaum vielfältiger sein.

Zwei Weltpremieren, vier Deutschlandpremieren und 13 internationale Premieren erwarten die Lesebegeisterten. Einige Autoren sind gleich mit mehreren Titeln am Start. Der kanadisch amerikanische Autor und Illustrator Jon Klassen stellt zum Beispiel neben seinen Deutschlandpremieren „The Dark“ und „This Is Not My Hat“ mit „Sam And Dave Dig a Hole“ eine der Weltpremieren des Festivals vor.

Neben den vielen Buchvorstellungen, Lesungen und Workshops wird ein weiterer Höhepunkt des Festivals die seit 2012 jährlich stattfindende Ausstellung „Das außergewöhnliche Buch“ sein. Hier geben die Autoren persönliche Leseempfehlungen ab. Unter den Titeln sind sowohl bekannte Klassiker wie „Die Schatzinsel“ von Robert Louis Stevenson oder „Durch dick und dünn“ von Mark Twain als auch Geheimtipps wie „Die wundersame Reise von Edward Tulane“ von Kate DiCamillo. Die Empfehlungen sollen jungen Lesern besondere Literatur auch über das Festival hinaus näherbringen. „Es kommt vor, dass sich Jugendliche nach dem Besuch der Ausstellung plötzlich für Klassiker wie Homers ,Odyssee‘ interessieren, weil sie ein bestimmter Autor empfohlen hat“, meint Christoph Rieger.

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