Klar, Berlin ist sowieso einzigartig – aber was macht die Stadt so unverwechselbar? Einige ungewöhnliche Dinge gibt es nirgends sonst. Andere kommen von hier und haben mittlerweile auch in anderen Städten Verbreitung gefunden. Viele fallen auf den ersten Blick überhaupt nicht auf. Deshalb zeigen und erklären wir euch ein paar von ihnen. Heute: protestierende Bohnen.
„Don’t buy in – create your own way out.“ Mit diesen und anderen Protest- Slogans bereichert der englische Street-Artist Dave the Chimp seit Kurzem die Berliner Fassadenlandschaft. Stimme verleihen den Botschaften dabei kleine orange Bohnen, „Human Beans“ genannt, die auch schon in anderen Städten an Häuserwänden auftauchten. Bisher standen sie wortlos da. Neu sind nun die gesellschaftskritischen Aussagen, die zum Denken anregen sollen. Dave the Chimp sieht seine „Protesters“ dabei als interaktives Projekt. Er möchte die Möglichkeit schaffen, dass auch Vorschläge für Protest-Slogans, die Betrachter machen, verewigt werden. So soll eine Plattform geschaffen werden, die sozusagen der Straße eine Stimme verleiht und ihr die Chance gibt, die Themen anzusprechen, die sie bewegt.
Den kapitalismuskritischen Botschaften zum Trotz sind die Bohnen übrigens so populär in der Street- Art-Szene geworden, dass es sogar schon T-Shirts und Schuhe gibt, die mit ihnen bedruckt sind. Wer sie aber in ihrer ursprünglichen Form sehen möchte, der sollte beim nächsten Spaziergang die Augen offen halten nach den kleinen „Protesters“. Neue Motive sollen in Kürze Folgen.
(Julien Hoffmann, 20 Jahre)