Klar, Berlin ist sowieso einzigartig – aber was macht die Stadt so unverwechselbar? Einige ungewöhnliche Dinge und Phänomene gibt es nirgends sonst. Andere kommen von hier und haben mittlerweile auch in anderen Städten Verbreitung gefunden. Viele fallen auf den ersten Blick überhaupt nicht auf. Deshalb zeigen und erklären wir euch ein paar von ihnen. Heute: die Fotoautomaten.
Die Berliner Jugend ist sozusagen mit ihnen groß geworden: Seit 2004 stehen die alten Fotokabinen überall in Berlin verteilt. Zwei Euro zahlt man für einen Fotostreifen und eine wunderschöne Erinnerung, die man sich an den Kühlschrank hängen oder auf den Nachttisch legen kann.
Die Idee zu den Kästen, die die nostalgischen Schwarz-Weiß-Streifen mit je vier Bildern ausspucken, hatten die Berliner Ole Kretschmann und Asger Doenst. Zuerst hatten die beiden eine solche Fotokabine in der Schweiz entdeckt. Sie nahmen sie gleich mit nach Berlin und stellten sie am Rosenthaler Platz auf. Seitdem haben sie viele weitere von diesen mehr als 60 Jahre alten Gerätschaften in ganz Berlin verteilt – aus Leidenschaft für die Technik. Ob in Kreuzberg, Prenzlauer Berg oder Friedrichshain – in der Berliner Innenstadt sind sie nicht mehr wegzudenken. Und auch in Randbezirken wie Treptow gibt es mittlerweile welche.
Freundesclique, Yuppie-Eltern mit Baby, Einzelgänger, Touristen, Hundebesitzer, Liebespaare, sogar Nudisten – auf einer kleinen Tafel, die am Eingang der Automaten, direkt neben einem Spiegel zum hübsch machen hängt, ist aufgelistet, für welchen Personenkreis die Automaten aufgestellt wurden. Fast jeder kann sich dort wieder finden.
(Marlene Mähler, 15 Jahre)
Kennt ihr weitere Berliner Originale? Dann schickt uns eure Idee an blz-jugendredaktion@berliner-zeitung.de und wir schreiben einen Artikel darüber.